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«Freundliches Personal ist sehr wichtig!»

«Freundliches Personal  ist sehr wichtig!» «Freundliches Personal  ist sehr wichtig!»

Hinter Norbert Ziegler und seinem Team liegt das Wiedereröffnungswochenende im Restaurant und Truckstop Distel in Rothenthurm.

Seit sechs Tagen ist das Distel wieder geöffnet. Wie liefen die ersten Tage? Es ist schon sehr gut angelaufen. Ich bin positiv überrascht und äusserst zufrieden! Am ers-ten Tag kamen viele Neugierige und einige, welche die Wiedereröffnung kaum abwarten konnten. Am Samstag hatten wir unsere «Atrinkete» mit Ländlermusik, das lief sehr gut. Und auch der Sonntag war dank des tollen Wetters erfolgreich. An schönen Sonntagen rechne ich mit gut 100 Mittagessen. Gestern Montag hatten wir unseren wohlverdienten Ruhetag und heute geht es wieder los. Das Distel war 4,5 Monate geschlossen. Wie ergab es sich, dass Sie das Restaurant übernahmen?

Eigentlich ist es eine lustige Geschichte. Das Distel ging nämlich zu, weil ich ging … Ich wollte etwas kürzertreten und trat eine neue Stelle an. Es gab dann eine Kettenreaktion im Team, eins ergab das andere und mein Vorgänger entschied sich, per Ende Januar zu schliessen. Ich fuhr fast jeden Tag am Distel vorbei und hatte Heimweh … Ich vermisste die schöne, aber natürlich auch stressige Zeit. Wir hat-ten ein so tolles Team! Der Eigentümer suchte erfolglos nach einem neuen Pächter. Bis ich dann Ende April Kontakt mit dem Eigentümer aufnahm! Über welche Erfahrungen in der Gastronomie verfügen Sie? Ich wuchs in Einsiedeln auf und durfte im Hotel Linde die Lehre zum Koch absolvieren. Ich arbeitete danach als Jungkoch in Rapperswil-Jona. Anschliessend wurde ich sehr jung Betriebsassistent und konnte Bestellungen und Einkäufe planen und tätigen. Dann zog es mich weg vom Gastgewerbe. Ich montierte ein halbes Jahr Storen und transportierte sechs Mona-te Möbel. Dann ergab es sich, dass ich Koch im Altersheim, in welchem mein Grossvater lebte, wurde. Bis er starb, erlebte ich zwei schöne Jahre mit ihm und blieb insgesamt elf Jahre dort. Ende 2012 kam ich ins Restaurant Distel als Küchenchef. Ich zog dann von Bäch nach Rothenthurm, für einen kürzeren Arbeitsweg. Zuerst wohnte ich mit meiner Familie im Distel selber, als die Kinder schulpflichtig wurden, zogen wir dann ins Dorf.

Restaurants werden eher geschlossen als (wieder-)eröffnet. Weshalb wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit? Weil mir der Betrieb sehr am Herzen liegt. Es wäre äusserst schade, wenn dieser schöne Ort geschlossen bliebe. Man fühlt sich hier fast wie in den Ferien! Ohne meine beiden bisherigen Mitarbeiterinnen hätte ich den Schritt nicht gewagt. Denn aktuell ist es wirklich schwierig, gutes Personal zu finden, mit welchen man etwas aufbauen kann. Mir fehlt noch freundliches Personal, damit wir komplett sind, momentan arbeite ich mit einigen Aushilfen.

Viele kennen das Distel vom Vorbeifahren. Was versteckt sich hinter dem grossen Parkplatz? Wir haben drinnen 120 Sitzplätze, draussen etwa 60. Es gibt eine gutbürgerliche Küche. Unsere Cordon bleu, Rahmschnitzel und auch die Hamburger sind der Renner. Hinter dem Haus gibt es einen grossen Kinderspielplatz und eine Kart-Bahn. Auch für Sitzungen bieten wir Platz.

Und was ist neu?

Nicht viel, altbewährtes sollte man nicht umkrempeln. Aber natürlich bin ich offen für Inputs. Ich habe die Karte leicht verkleinert und neu habe ich jeden ers-ten Freitag im Monat Live-Ländlermusik. Das ist vor allem ein Dankeschön an meine Eltern, ohne die ich meine Selbstständigkeit nicht so einfach hätte realisieren können. Mit Events muss ich noch etwas vorsichtig sein, da mir noch Personal fehlt. Wo sehen Sie das Distel in einem Jahr?

Ich schaue positiv in die Zukunft. Hoffentlich kann ich unser Team bis dann etwas aufstocken. Wichtig ist mir vor allem, dass der Gast zufrieden ist!

Foto: Angela Suter

Norbert Ziegler

Jahrgang: 1972 Wohnort: Rothenthurm Beruf: Koch Hobbys: Töfffahren Wandern

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