Verläuft alles nach Plan, kann der Neubau Ende 2024 bezogen werden
Auf dem Areal des ehemaligen Gotthard-Stalls entsteht ein Heim mit 30 Wohnplätzen. Der Spatenstich erfolgt am 1. Juni.
Einige Hürden überspringen musste die Stiftung Phoenix Schwyz, bis sie am 1. Juni mit dem Spatenstich die Bauphase für ihr neues Wohnheim für psychisch beeinträchtigte Personen wird einläuten können. Keine Zukunft am alten Platz
Am Anfang der Geschichte standen die beiden Phoenix-Häuser Sonnmatt und Flora, welche die Stiftung seit 1991, respektive 1995 betreibt. Mit den Jahren vermochten die 20 angebotenen Wohnplätze die Nachfrage nicht mehr zu decken; und zudem mussten die alten Gebäude dringend saniert werden. Aus der Kombination der beiden Gründe wuchs die Einsicht, nur mit einem Neubau die drängenden Probleme lösen zu können. Doch die Grundfläche der beiden Liegenschaften war mit 1255 Quadratmetern für einen Neubau zu klein.
Mit ihrer Absicht trat die Stiftung erstmals im Jahr 2010 an die Öffentlichkeit. Sie bekundete Interesse, auf dem benachbarten, 2227 Quadratmeter grossen Gotthardstall-Areal ein neues Wohnheim für psychisch beeinträchtigte Menschen zu realisieren. Es soll den Ansprüchen der Zeit genügen und die Anzahl der Wohnplätze von 20 auf 30 erhöhen.
Der Bezirksrat machte in der Folge Eigenbedarf geltend; zudem wurde Ende 2013 eine Einzelinitiative eingereicht, welche für das besagte Areal ein Bauverbot von 25 Jahren forderte. Es zeigte sich schon früh, dass der Weg steinig werden sollte.
Zwei sehr deutliche Ja Die Stiftung Phoenix konnte die Initianten allerdings von ihrem Projekt überzeugen, sodass diese ihre Moratoriumsinitiative zurückzogen. Der Weg war für die Stiftung geebnet, selbst eine Initiative zur Abtretung des Gotthardstall- Areals im Baurechtsvertrag an die Stiftung einzureichen. Am 28. Februar 2016 kam es in Einsiedeln zur Abstimmung. Und auch hier blieb der Bezirksrat seiner Haltung treu: Er empfahl die Initiative zur Ablehnung, ginge doch ein «für die Schulraumplanung strategisch wichtiges Grundstück» verloren. Die Einsiedler und Einsiedlerinnen sahen es anders und stimmten mit 4735 Ja zu 2308 Nein der Initiative deutlich zu. Ein Jahr später war der Baurechtsvertrag unter Dach.
2019 wurde der Projektwettbewerb abgeschlossen, aus welchem der Vorschlag «Alp Sihl Biber » des Architekturbüros Baumberger & Stegmeier AG aus Zürich als Sieger hervorging. Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf 12,7 Millionen Franken. Der im August 2020 erfolgten Bauplanauflage folgten indes zwei Einsprachen, welche in der Folge allerdings erledigt werden konnten. Am 24. Februar 2021 hiess der Kantonsrat einen Kredit von 11,9 Millionen Franken gut. Die mit 85:2 Stimmen überaus deutliche Unterstützung verhinderte eine allfällige Volksabstimmung. Ein weiterer Meilenstein.
Projekt abgeändert Mitte September 2021 erhielt die Stiftung die Baubewilligung. Dennoch fuhren die Baumaschinen noch nicht auf. Die im Projekt vorgesehene Zufahrt über die Kronenstrasse war nicht ideal. Aus topografischen und bautechnischen Gründen hätte die Tiefgarage mit einem Autolift erschlossen werden müssen. Eine Erschliessung über die Nordstrasse erwies sich jedoch als bessere und auch kostengünstigere Alternative. Deshalb reichte die Stiftung im Sommer 2022 erneut ein Baugesuch ein, um die Zufahrt optimieren zu können. Am 15. September des Vorjahres lag auch diese Baubewilligung vor. Damit stand einem Baubeginn nichts mehr im Weg. Die Bauplanung erlaubt nun einen Spatenstich am 1. Juni dieses Jahres. Eingerechnet einer anderthalbjährigen Bauzeit könnte im Dezember 2024 gezügelt werden.