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Schmetterling oder Pinguin?

«Zeig’ mir deine Hände, und ich sag’ dir, wer du bist.» Bereits die alten Griechen verfolgten diesen Gedankengang und sahen sich die Hände an, um daraus Schlüsse zu ziehen. Der grosse Aristoteles war davon überzeugt, in den Händen den Blick zur Seele zu erhaschen. Und er war bei Weitem nicht der Einzige, der glaubte, auf diesem Wege den wahren Charakter eines anderen Menschen zu erkunden. Auch der römische Kaiser Augustus und sogar Julius Caesar lasen ihren Feldherren laut Aufzeichnungen aus den Händen. Angeblich liess sich dadurch feststellen, ob diese Männer treu und verlässig waren. Nun, Caesar wurde ermordet… Bis zum heutigen Tag ist die Faszination des Handlesens in vielen Kulturen omnipräsent. Genauer gesagt, lautet die korrekte Bezeichnung allerdings «Linienlesen », denn es sind die Linien der Handfläche, denen wir unser Augenmerk schenken sollen.

Meine Freundin Vroni kam kürzlich wieder einmal zum Kaffee. Heiri schaute sogar von seiner Zeitung auf, als Vroni Leute kennengelernt hat, die als Profis Linien lesen. Seitdem kann sie das auch! Heiri streckte ihr sofort seine rechte Pranke zur Begutachtung hin. Er sei kein Schmetterling, der von einer Blüte zur nächste fliege, sondern ein Pinguin. Die suchen andauernde, harmonische Beziehungen. Heiri sieht eine markante, lange Linie. Was ist denn das? Die Lebenslinie! Sie steht mit der Gesundheit und damit den eigenen Wurzeln, Herkunft und Familie im direkten Zusammenhang. Ist diese Linie stark ausgeprägt, steht man wie ein Fels in der Brandung und tief in ihrer Heimat verwurzelt. Ausserdem dürfe sich Heiri an einem robusten Körper erfreuen.

* Ida Ochsner (62) verlobt mit Heiri Strohmayer (65) Winzer aus der Steiermark. Ida war beim «Linienlesen» merklich ruhig, sie als Linkshänderin.

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