Weichenstellung für die Zukunft
KOMMENTAR
Die katholische Kirche steckt in einer epochalen Krise. Dass der christliche Glauben verdunstet, diese Entwicklung kann die Landeskirche kaum stoppen. Die zunehmende Entfremdung der Menschen der Kirche gegenüber hat kulturelle und kirchenpolitische Gründe. Die Zahl der Priester wie der Gottesdienstbesucher ist gesunken. Die Kirche der Zukunft kommt nicht umhin, sich neu aufzustellen – sie braucht neue und andere Kompetenzen.
Die Schwyzer Landeskirche hat derweil einen Strategieprozess angestossen. Gleichzeitig ist im Bistum Chur ein Kulturwandel zu beobachten, der in der katholischen Kirche zu einem anderen Umgang mit Macht führen könnte. In den Fokus rücken nicht zuletzt die Frauen, die seit jeher von der Macht in der katholischen Kirche ausgeschlossen waren. Der für die katholische Kirche ungewöhnlich partizipative synodale Prozess lässt verloren geglaubte Hoffnungen wieder aufleben. Es ist auch höchste Zeit hierfür: Die Menschen sind nicht mehr bereit, sich zu äussern und dann nicht gehört zu werden.Viele haben sich daher schon innerlich verabschiedet oder sind gar ausgetreten. Es wird sich so oder so manches in den kommenden Jahren verändern – die Frage ist nur, in welche Richtung.