«Was in Einsiedeln erreicht wurde, schaffen längst nicht alle»
Aus zwei lokalen Energieanbietern ist die Energie Einsiedeln AG entstanden. Bereits im Juni stösst der dritte Partner hinzu.
Die traditionsreiche, 114-jährige Erdgas Einsiedeln AG, welche aus der Gaswerk Einsiedeln AG entstanden ist, sowie die mit sieben Jahren deutlich jüngere Energieverbund Einsiedeln AG sind seit dem 27. April Geschichte: Am letzten Donnerstag stimmten die beiden ausserordentlichen Generalversammlungen der Fusion zur Energie Einsiedeln AG zu.
Diesem Schritt vorausgegangen sind umfangreiche Abklärungen, inklusive einer unabhängigen Firmenbewertung durch die renommierte Prüfungsgesellschaft
Pricewaterhouse Coopers. Der grosse und professionelle Aufwand hat sich gelohnt: Die Zustimmungsquote der Aktionäre betrug nahezu 100 Prozent – ein grosser Erfolg und Vertrauensbeweis für die beiden Verwaltungsräte.
Der nächste Schritt zur Komplettierung der Energie Einsiedeln AG erfolgt am 14. Juni anlässlich einer weiteren ausserordentlichen Generalversammlung. An dieser wird die Primeo Wärme AG mit ihrer Heizzentrale im Holzhof sowie einer Bareinlage ebenfalls Partner der neuen Energiefirma.
Einer der ersten Gratulanten des 27. Aprils war Michael Schneider, der Geschäftsführer der international tätigen Primeo Wärme AG aus Münchenstein (BL): «Was in Einsiedeln erreicht wurde, schaffen längst nicht alle!» Seite 11 Getrennt getagt – vereint zusammengekommen
Die aus der Erdgas Einsiedeln AG entstandene Energie Einsiedeln AG tagte am 27. April in der Alten Mühle; einen Steinwurf entfernt, in der Knechtenstube des Klosters, fanden sich die Aktionäre der Energieverbund Einsiedeln AG zeitgleich zu einer ebenfalls ausserordentlichen Generalversammlung ein. Die Traktanden waren praktisch identisch und bestanden zur Hauptsache aus dem Antrag der beiden Verwaltungsräte, der Fusion zur Energie Einsiedeln AG.
In Windeseile beendet Hier wie dort war die Zustimmung nahezu einstimmig. Nach 30, respektive 40 Minuten konnten die zukunftsweisenden Versammlungen bereits als beendet erklärt werden. Mit unterschiedlichen Perspektiven für die beiden bisherigen Präsidenten: Während Erich Blöchliger seinen Rücktritt bereits vor Wochen angekündigt hatte, geht die Energie-Reise für Edgar Steinauer im Verwaltungsrat der neuen Energie Einsiedeln AG weiter.
Ausruhen kann weder er sich noch seine drei Verwaltungsratskollegen Jürg Müller, Marc Dosch und Christian Grätzer, und auch nicht Thomas Ochsner, der von der Erdgas Einsiedeln AG übernommene neue Geschäftsleiter. Der Blick geht straff voraus: Bereits am 14. Juni stösst mit der Primeo Wärme AG der dritte Partner zur Energie Einsiedeln AG. Das Unternehmen mit Sitz in Münchenstein betreibt auf dem Holzhofareal des Klosters die Heizzentrale und figurierte bis-her als Wärmelieferant des Energieverbundes (siehe Bericht am Fusse dieser Seite). Mit dem per 14. Juni vorgesehenen Einbezug als Aktionär erreicht die Zusammenarbeit ein neues Level.
Mit vereinten Kräften und verdreifachtem Know-how will die neue Firma gemäss Verwaltungsrat Edgar Steinauer «die Entwicklung des Wärmenetzes und des Gasnetzes steuern und weitere Schritte in der Ökologisierung der Einsiedler Wärmeversorgung einleiten». Neben den strategischen Synergien erwartet der neue Verwaltungsrat dank der Zusammenführung auch operative Vorteile.
Beendet wurde der geschichtsträchtige Energie-Tag mit einem gemeinsamen Apéro im Hofspeisesaal des Klosters. An Gesprächsstoff fehlte es nicht.