Neuer Präsident für die Genossame Yberg aus Studen
An der sehr gut besuchten Genossengemeinde Yberg wurden neun Wahlen durchgeführt und insgesamt fünf neue Köpfe in den Genossenrat und die Rechnungsprüfungskommission gewählt.
Präsident Albert Holdener begrüsste zum vierten und letzten Mal die Genossenbürgerinnen und Genossenbürger. Unter den 136 Anwesenden waren auffällig viele Junge, schön, wenn das Interesse an der Genossame vorhanden ist. Durch Walter Marty, den Verwalter, wurden anschliessend die Rechnung und auch der Voranschlag mit einigen Detailzahlen erläutert. Der Mehrertrag resultierte vor allem durch den erhöhten Baulandverkauf. Und da bei allen budgetierten Posten leicht mehr eingenommen werden konnte und auch mehrheitlich weniger ausgegeben werden musste, resultierte ein grosses Plus von fast 1 Million Franken. Die Bauabrechnung «Wohnen im Alter» konnte über 100’000 Franken bes-ser als budgetiert abschliessen. So konnte wie gewohnt an 1094 Genossenbürger ein Nutzen von insgesamt 87’520.00 Franken ausbezahlt werden. Und dennoch wuchs das Eigenkapital per Ende 2022 auf 14’194’137.34 Franken an. Im Jahr 2023 sind diverse Unterhaltsarbeiten bei den Liegenschaften, rund um die Alterswohnungen, aber auch auf den Alpen geplant. Trotz all die-sen Mehrausgaben ist ein Gewinn von mehr als 300’000 Franken veranschlagt. Rechnung und Voranschlag wurden einstimmig angenommen und verdankt.
Überraschende Wahlen Dann kam Albert Holdener zum wichtigsten Teil, den Wahlen. Pirmin Reichmuth, der einzige Genossenrat, der gemäss Statuten wieder gewählt werden konnte, wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Dann folgten die drei Genossenräte und der Präsident, die nicht mehr zur Wahl antreten konnten. Wie so üblich, schlug jeder von ihnen einen Nachfolger vor und stellte diesen kurz vor. Albert Holdener schlug Marco Holdener, Architekt aus Oberiberg, vor, Ruedi Fässler nominierte Viktor Marty, Landwirt aus Unteriberg, und Albert Reichmuth ernannte Erwin Kuriger, Wetterfrosch aus Studen, als seinen Nachfolger. Alle diese Wahlen wurden einstimmig bestätigt. Einzig der Vorschlag vom abtretenden Iwan Marty gab zu reden: Er schlug seinen Bruder Marco Marty vor. Kantonsrat Sepp Marty ergriff hier das Wort: «Die Genossame Yberg ist eine sehr wichtige Körperschaft und verfügt über ein grosses Vermögen. Schade, dass man im Vorfeld keine offiziellen Wahlvorschläge erfährt.» Seiner Meinung nach sei es heikel, seinen Bruder vorzuschlagen. Und er kam gleich mit einem Gegenkandidaten, der sehr gerne im Genossenrat mitwirken würde: Marcel Flühler, selbständiger Unternehmer aus Unteriberg. Er bot so der Genossengemeinde eine Auswahl, die auch gerne genutzt wurde. Mit einem ganz eindeutigen Ergebnis wurde Marcel Flühler gewählt.
Das Präsidium rotiert zwischen Unteriberg, Oberiberg und Studen. Turnusgemäss war Studen wieder an der Reihe und so fiel dem neuen Genossenrat Erwin Kuriger gleich diese Ehre zu und er wurde einstimmig gewählt. Er richtete anschliessend einige Worte an die Gemeinde: »Danke für den Vertrauensvorschuss! Ich brauche sicher Hilfe, Rat und Unterstützung. Ich freue mich aber darauf, die gute Arbeit unserer Vorgänger weiterzuführen. » Er setze auf offene Kommunikation und einen respektvollen Umgang.
Auch der Verwalter wird jeweils von der Genossengemeinde gewählt. Walter Marty stellte sich nochmal zur Wahl. Er wurde einstimmig bestätigt, verdankt durch Albert Holdener und mit einem grossen Applaus. Zum Schluss wurden noch die beiden Rechnungsprüfer Franz Reichmuth und der abwesende Arnold Fuchs wiedergewählt. Anstelle des nicht mehr wählbaren Anton Horath jun. wurde Thomas Marty vorgeschlagen und gewählt.
Update zum Heizkraftwerk Unter Verschiedenes informierte Pirmin Reichmuth von der Ecogen Ybrig über den Stand des Projekts Heizkraftwerk Baumeli und die Fernwärmeleitung: »Wir stecken noch in einer sehr frühen Phase, aber es hat sich etwas getan.» Der Schutzbau sei jetzt fertig gebaut. Jetzt ginge es um die Zonenerweiterung, die voraussichtlich Ende 2024 an der Gemeindeversammlung an die Urne verwiesen werden könne. Geplant sei dann 2025 die Baueingabe und Ende 2025 der Start des Baus, damit dann auf den Winter 2026 die erste Wärme geliefert werden könne. Bereits jetzt könne man sich informieren und sogar ein »Frühbucher »-Paket abschliessen. In der anschliessenden Diskussion wurde klar, dass man sich aufgrund der Wirtschaftlichkeit in einem ersten Schritt auf den Dorfkern konzentriere. Wenn sich aber ein paar Hausbesitzer zusammenschliessen, sei-en auch grössere Distanzen, wie zum Beispiel nach Studen, mach-bar. Ruedi Fässler erklärte seine Sicht: »Auch zu mir hoch wird wohl nicht so schnell eine Leitung verlegt. Aber als Waldbesitzer bin ich auch froh, wenn ich mein Holz lie-fern kann. Man sollte den Wert nicht nur als Bezüger sehen.» Kurz vor Schluss kam noch ein Input zu den nächsten Wahlen: »Es wäre doch schön, wenn es einmal eine Genossenrätin gäbe …!» Zum krönenden Abschluss wurde ein Film von Iwan Marty über die Genossenschaft gezeigt. Das Motto lautet «Mehr als nur Landwirtschaft und Ländereien ». Viele wunderbare Landschaftsbilder, Eckdaten zu Ortschaften, Ländereien und Genossenschaft konnten bestaunt werden. Nach gut 80 Minuten konnte Albert Holdener seine letzte Versammlung schliessen.