Kirchen können weiter mit Zustupf von Firmen rechnen
Seit Längerem im Raum steht die politische Forderung, dass Firmen nur noch freiwillig Kirchensteuern zahlen sollen. Nun ist klar: Die Schwyzer Regierung ist dagegen und will am bestehenden Steuermodell festhalten.
Die Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen hätte massive Auswirkungen auf die Finanzlage der Kirchgemeinden. Bei den römisch-katholischen Kirchgemeinden geht es um rund fünf Millionen Franken und bei den evangelisch-reformierten um rund eine Million Franken. Sie müssten wohl über eine Steuererhöhung bei den natürlichen Personen wettgemacht werden. «Diese haben mit dem Austritt aus der Kirche zwar eine Wahlfreiheit, die Besteuerungsbasis könnte dadurch aber zusätzlich erodieren», hält die Schwyzer Regierung fest. Sie hat zu politischen Vorstössen Stellung bezogen, die die Kirchensteuer für Firmen als freiwillige oder geänderte Steuer definiert haben möchten. Die Regierung zeigt zwar Verständnis: «Für den Schwyzer Regierungsrat ist es unbestritten, dass im heutigen Umfeld das bestehende System wohl nicht mehr eingeführt würde.» «Eigentlich keine Steuer» Daraus ergebe sich jedoch nicht zwingend, dass die Kirchensteuer für juristische Personen abzuschaffen sei. Einerseits sei eine freiwillige Steuer im Grunde gar keine Steuer und somit ein «unklares Konzept».
Andererseits würden die Kirchgemeinden vielfältige Leistungen erbringen zugunsten der Gesellschaft. Müsste der Staat diese leisten, wären die Kosten wohl höher. Zudem ist die Schwyzer Regierung der Ansicht, dass die Abschaffung der Kirchensteuer für Firmen nicht im Sinne einer Mehrheit wäre, denn «das kirchliche Gedankengut ist inhärenter Bestandteil der Schwyzer Kultur, Gesellschaft und Tradition». «Die Kirchen bringen Haltung der Wirtschaft in Misskredit» Die Motionäre um Jan Stocker (SVP, Freienbach) begründen ihren Vorstoss unter anderem damit, dass sich Landes- und Kantonalkirchen vermehrt in politische Angelegenheiten einmischen würden.
Die Kirchen brächten nicht selten die Haltung der Wirtschaft in Misskredit. Es sei unglaubwürdig, wenn sie «mit Steuern von Unternehmen lauthals gegen deren Interessen» politisierten.