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«Ein Werk, das man in dieser Zeit einfach singen muss»

«Ein Werk, das man in dieser  Zeit einfach singen muss» «Ein Werk, das man in dieser  Zeit einfach singen muss»

Normalerweise spielt sie Saxophon. Doch für die Friedensmesse von Karl Jenkins wechselte Vreni Merz in den Projektchor.

VICTOR KÄLIN

Wer die Wood and Metal Connection kennt, kennt auch Vreni Merz am Saxophon. Doch jetzt spielen Sie nicht im Orchester, sondern singen im Projektchor. Der Grund ist einfach: Karl Jenkins kommt in seiner Komposition «The armed Man» ohne Alt-Saxophon aus. Ein Klavier brauchts zum Beispiel ebenfalls nicht. Aber anders als unser Pianist Christian Wyss, der nun an der Röhrenglocke spielt, wollte ich das Instrument nicht wechseln. Deshalb entschied ich mich für den Chor, den Sopran. Ich musiziere gerne. Und ich singe ebenfalls gerne. In früheren Jahren war ich lange Mitglied in Chören von Winterthur und Zürich. Und wie gefällt Ihnen das Singen der Friedensmesse? Unter der Leitung von Susanne Theiler ist das einfach super. Unsere Dirigentin zeichnet sich aus durch viel Geduld und ebenso viel Ruhe. Man kann ihre Arbeit gar nicht genug loben. Alle singen und spielen gerne unter Susanne Theiler. Haben Sie ein Lieblingslied?

Mehrere. Das Agnus Dei, das Sanctus … eigentlich alle lateinisch gesungenen Lieder. Und dann der Schluss von «Better is Peace»! Ich bewundere den Komponisten für seine teils kräftigen, teils lieblichen Lieder. Was ist Ihrer Meinung der hauptsächliche Unterschied zwischen Musizieren und Singen – ganz konkret, aus Sicht des gemeinsamen Projekts mit Chor und Orchester? (Lacht)… wenn man erkältet ist, kann man trotzdem musizieren. Doch singen ist dann nicht mehr möglich. Beides – singen und musizieren – ist schön, da es in der Gemeinschaft geschieht.

Profitieren Sie von Ihrer jahrelangen Orchestererfahrung? Vom Orchester her bin ich mir schwierige Einsätze, Synkopen und dergleichen gewohnt. Zudem kann ich mir die Melodien schneller merken als den Text. Da drückt die Musikerin durch! Irrtum Vorbehalten, übt das Orchester Wood and Metal Connection aktuell nicht nur die Friedensmesse ein, sondern arbeitet bereits am Herbstprogramm?

Das stimmt. Und dann bin ich wieder als Saxophonistin dabei. Zurück in die Gegenwart: Was können Sie zur Friedensmesse «The armed Man» sagen? Es ist eine Komposition, die in die heutige Zeit passt. Es ist eine Friedensmesse, ein Werk, das man singen muss angesichts der Geschehnisse in der Welt. Die Lieder sind eindrücklich und stilistisch vielfältig was die Zuhörer und Zuhörerinnen bestimmt freut.

Was können diese erwarten?

Es sind 13 unterschiedliche Lieder; in einem singt gar ein Imam mit. Die Stilrichtungen sind sehr unterschiedlich. Ich meine, da gibt es für alle Zuhörenden etwas. «The armed Man» muss man einfach gehört haben – egal in welcher Kirche! Und worauf freuen Sie sich besonders?

Ich wünsche mir, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen die Komposition als Ganzes wahrnehmen und diese wunderschöne Musik in ihrer Vielfalt geniessen können. Dass sie die Komposition so innigaufnehmen können, wie ich es auch versuche.

— Friedensmesse «The Armed Man» von Karl Jenkins. Wood and Metal Connection und Projektchor. 22. April, 20.20 Uhr, Klosterkirche Einsiedeln. 23. April, 17 Uhr, Pfarrkirche Pfäfflkon. 29. April, 20.20 Uhr, Klosterkirche. 30. April, 17 Uhr, Pfarrkirche Seewen. www.wmc-einsiedeln. ch

Foto: Victor Kälin

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