Wenn Bäume fliegen lernen …

Am Montag fand in der Rämshalden, Willerzell, ein Sicherheitsholzschlag statt. Über 80 kranke Eschen wurden teils stehend gefällt, mit dem Helikopter abtransportiert und vor Ort zu Schnitzel gehäckselt.

Schon bei einer jährlichen Begehung des Revierförsters Simon Merz vor einem Jahr war klar, dass im Waldstück Rämshalden, rund 500 Meter nach dem Abzweiger vom Steinbach-Viadukt in Richtung Willerzell, einige Sicherheitsarbeiten durchgeführt werden müssen. Schon fast wöchentlich seien in vergangener Zeit Steine auf die Strasse gefallen, denn der Fels oberhalb des Waldstücks ist sehr instabil. Für den Unterhalt und die Sicherheit der Strasse ist der Bezirk Einsiedeln zuständig.

«Wirhabengesehen,dassman die querliegenden Bäume – den Steinschlagschutz – erneuern muss. Ebenfalls leiden in diesem Waldstück unzählige Eschen an der Eschenwelke und das ist äusserst gefährlich!», erklärt Simon Merz. Aufgrund der Topografie würden nämlich umgeknickte Bäume wie Geschosse talwärts auf die Strasse donnern und sind daher ein grosses Sicherheitsrisiko. Aufgrund der festgestellten Krankheit ist das Wurzelwerk die-ser Eschen sehr stark abgefault und hält kaum mehr einen stärkeren Windstoss aus.

Spezialfirma im Einsatz Aus diesen Gründen wurden 81 Bäume im Waldstück, welches zum Teil Privatwald ist und teilweise dem Etzelwerk gehört,zum Fällen angezeichnet. Schnell war klar, dass das Gelände es nicht erlaubt, von oben erschlossen zu werden oder auch eine Seilbahn nach unten zu legen. Daher musste man auf eine Spezialfirma zurückgreifen. Gestern Montag wurden diese Arbeiten nun ausgeführt. Total wurden 100 Kubikmeter Holz gefällt.

25 Leute standen am Montag im Einsatz. Aufgrund der Witterung musste am Morgen noch etwas zugewartet werden, aber um 8.30 Uhr startete der Helikopter. Der für diese Arbeiten verwendete Kaman K-Max K-1200 ist ein Hubschrauber mit Flettner- Doppelrotor, das sind ineinandergreifende Hauptrotoren mit Flettnerklappen.

Der Bezirk Einsiedeln stellte die Strassensperrung sicher, lediglich das Postauto wurde durchgelassen. Die ROTEX Helicopter AG, Experte im Bereich Spezialholzerei, war mit 15 Personen vor Ort. Neben einem Forstunternehmen war noch ein Transportunternehmen in Willerzell, welches die geschlagenen Bäume gleich zu Häcksel verarbeitete. Nur ein kleiner Teil konnte weiterverarbeitet werden. Auch der Revierförster stand selber im Einsatz.

Spezielle Art des Fällens

Viele der Bäume mussten stehend gefällt werden und da ist die Arbeit mit einem Helikopter eine grosse, fast alternativlose Hilfe. Bei diesem Prinzip steigen die Baumspezialisten von der Firma Rotex auf die Bäume hoch. Dann wird ein Seil, das am Helikopter hängt, am Baum befestigt und erst dann wird gesägt. Manchmal reicht ein Schnitt, oft braucht es zwei oder sogar drei Etappen. Lediglich ein Teil konnte vorab konventionell geschlagen werden.

Gleichzeitig mit diesen Arbeiten wurden auch die Steinschlagschütze erneuert, indem ein Teil der gefällten Bäume quer in den Wald gelegt wurden, somit ist die Strassensicherheit wieder gewährleistet

Foto: Beat Fuchs