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ZWISCHENLUEGETEN 3

Letzthin haben meine Lieblingsjeans das Zeitliche gesegnet. Trotz aller nachhaltigen Gedanken und bestem Willen mit Flicken, sprich Wiefeln. Wissen Sie überhaupt noch, was das ist? Allenfalls sind Sie ja aus der noch kundigen Generation. Wir lernten noch Nähen, Wiefeln, Rollsaumnaht, Kreuzli-Stich und Makramee knüpfen. Lehrerin Wicki ist mir noch in Erinnerung. Nicht in bester, aber prägender. Das feinzierliche Fräulein (darauf legte sie Wert) war von äusserst resoluter Art. Ein Wort zu viel oder zu laut und man büsste. Mit Zusatzaufgaben nach der Schulstunde. Nädeli oder Stoffrest(ch)en sortieren. Ich kann davon erzählen. Grimms Märchen, analog Aschenputtel, hautnah erlebt.

Zurück zum eigentlichen Thema. Die Jeans. Ein Universalkleidungsstück, das nicht mehr aus dem Alltag, ja sogar Sonn-, Feiertag und Ausgang, wegzudenken ist. Robust und kleidsam. Wobei – die seit ein paar Jahren Zerlöcherten (werden in der Produktion zerschlissen) entbehren für mich jeglicher Sinnhaftigkeit, geschweige Ästhetik. Ein absolut schwachsinniger Trend, der je nach Brand (sprich «bräänd» = Marke) der Preis sich anhand Lochgrösse auch erhöht. «Hernverbrönnt, chrüüztomm, äs gfötz und gfögu!» in Grossvaters Sprache.

Meine Suche nach einer Nachfolgerin für meine langjährige Lieblingshose ist gescheitert. Nach drei Stunden zwar um keine Jeans, jedoch breites Wissen um Modelle reicher. «Regular, Straight fit, Long Wide Leg, Slim fit, Tapered, Boyfriend, Bootcut, Skinny, Mom Jeans, Barrel Shape (Fassform – ist ja aufbauend!), High Waist, Slouchy …». Mir kam nur noch «Time-out» in den Sinn.

* Martha Emmenegger, 45, fand immerhin im Internet einen «Jeansfinder» – aufgrund des Figurentyps fände man die passende Jeans. Typ Kartoffel kennt der jedoch nicht …

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