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Tiefstand beim Schwyzer Gastronachwuchs

Tiefstand beim  Schwyzer Gastronachwuchs Tiefstand beim  Schwyzer Gastronachwuchs

Zu wenig Fachpersonal und hohe Energiepreise: Das sind zwei Sorgen, die den Schwyzer Wirtsleuten derzeit auf das Gemüt schlagen.

Von eigentlichen Problemen wollte Gastro-Schwyz-Präsident Marco Heinzer nicht reden. Es seien aber «viele Aufgaben», die man derzeit zu bewältigen habe. «Viele kleinere Puzzleteile, die zusammenkommen, können am Schluss zum Eklat führen», erklärte er am Rande der Generalversammlung. Dazu gehöre neben den gestiegenen Energiekosten auch der Personalmangel. «Aber», so Heinzer, «wir sind bereit, agieren und machen das Beste daraus.» Tiefststand bei Gastro-Stiften im Kanton Schwyz Dass auch die Wirte derzeit in einer Strukturveränderung stecken, führte ebenfalls Oscar Seger aus, der sich als Leiter des Berufsbildungsamtes an die über hundert Wirte und Wirtinnen wandte, die sich im Mythen-Forum in Schwyz eingefunden hatten: Er wisse, dass es auch im Gastgewerbe Betriebe geben, die «bald das Handtuch werfen». Es falle ihm auf, wie schwierig heute die Besetzung von offenen Lehrstellen für Restaurant-Fachleute sei.

«Wir haben den tiefsten Stand seit Jahren erreicht», erklärte Seger und dankte den Wirten für den Einsatz rund um die Nachwuchsausbildung. «Ich schätze Ihre Arbeit. Wir brauchen dringend Nachwuchs und Fachkräfte, um den hohen Standard in der Schweizer Gastronomie zu halten.» Der Fachkräftemangel beschäftige nicht nur Gastro Schwyz. Auch in anderen Branchen habe man damit zu kämpfen, ergänzte FDP-Kantonsrat Heinz Theiler als Präsident des Schwyzer Kantonalen Gewerbeverbandes.

Viel Hoffnung machen konnte er allerdings den Wirten nicht: «Der Personalmangel», so Theiler, «wird uns wohl in den nächsten Jahren immer beschäftigen.» Moritz Rogger von Gastro Suisse ging auf das neue Problem ein, das die Wirtsleute seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges beschäftigt: Die drohende Energielücke und die damit verbundene Preissteigerung. «Die Mangellage ist noch nicht ausgestanden», zeigte er sich überzeugt. Energieberater für Betriebe beiziehen Gemäss Gastro-Suisse-Umfragen machen sich sechs von zehn Wirten Sorgen wegen der Energiesituation. Bei den Grossbetrieben, die immerhin einen Fünftel aller Mitglieder repräsentieren, seien es sogar vier von fünf Betrieben, die Angst vor einer Energiekrise hätten.

Der Schweizer Dachverband reagiert und bietet seinen Mitgliedern zusammen mit dem Bund Energieberatungen an. Für tausend Franken – statt der üblich notwendigen 4000 bis 5000 Franken – sollen Wirte ihre Betriebe auf Herz und Niere prüfen lassen, um sinnvolle Massnahmen gegen die immer teurer werdenden Strompreise ergreifen zu können. Die ersten vierzig Mitglieder, die sich melden, bekommen sogar eine Gratisberatung.

Neuer Vorstand und neues Ehrenmitglied Die Generalversammlung der Schwyzer Wirte stand ganz im Zeichen der Wahlen. Der Vorstand wurde nach den Rücktritten von Werner (Casi) Casagrande, Goldau, und Daniel Knobel, Altendorf, neu besetzt. Gewählt wurden neu Michelle Ott, Geschäftsführerin im «Dany’s» in Ibach, und Irene Suter vom «Alpenblick » in Muotathal. Die Rechnung 2022 schloss mit einem kleinen Jahresgewinn von 556 Franken ab. Werner (Casi) Casagrande präsentierte als Kassier zum letzten Mal die Verbandsrechnung. Der Mitgliederbeitrag bleibt bei fünfzig Franken. Casagrande wurde im Anschluss zum Ehrenmitglied ernannt.

Gastro Schwyz zählt aktuell 451 Aktivmitglieder. Zusammen mit den Passiv- und Ehrenmitgliedern, Sponsoren und Partnern gehören derzeit 697 Mitglieder dem Schwyzer Verband an.

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