«Eine Firma zu gründen, lohnt sich auf jeden Fall»

Lukas Hasler ist Architekt und Unternehmer. Und engagiert sich für Jungunternehmer. Zum Beispiel morgen Mittwoch.

Was fällt Ihnen zu den drei Stichworten «entspannt, fokussiert, produktiv» ein? Das sind für mich alles sehr notwendige Eigenschaften. Unser morgiger Referent Steven Käser beschäftigt sich beruflich mit «Selbstorganisation», weshalb wir ihn zu einem öffentlichen Vortrag eingeladen haben. An wen richtet sich der Vortrag?

Ich denke, er richtet sich an alle, die sich im Alltag manchmal ebenfalls unter Druck fühlen und sich dadurch mehr Produktivität wünschen. Oder an Personen, welche generell interessiert sind an Persönlichkeitsentwicklung. Es kann aber jeder kommen und der Vortrag ist öffentlich. Es braucht auch keine Anmeldung. Da die Jungunternehmer und der Gewerbeverein etwa die gleiche Zielgruppe haben und wir einige Synergien sehen, kam es zu einer Zusammenarbeit.

Wie ist die Idee entstanden, sich für Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen einzusetzen?

Die Jungunternehmer Einsiedeln gibt es seit etwa sieben Jahren. Es ging und geht uns um einen Austausch unter Gleichgesinnten, darum, Erfahrungen auszutauschen und einander weiterzubringen oder einander zu helfen.

Ich bin Teil einer sechsköpfigen Organisatoren-Gruppe. Zusammen mit Claudia Schuler, Jeroen de Leur, Christian Grätzer, Patrick Iten und Benjamin Zehnder organisieren wir drei bis vier Anlässe pro Jahr. Das ist sehr überschaubar, aber ausreichend.

Wie war das bei Ihnen, als Sie Ihre Architekturfirma gründeten?

Ich war damals 35 Jahre alt und brauchte eine Veränderung. Gleichzeitig ergaben sich Möglichkeiten und Aufträge, so habe ich nach reiflicher Überlegung eine Firma gegründet. Zum Glück hatte ich in meinem Umfeld erfahrene Menschen, welche ich um Rat fragen konnte. Gerade in der Gründerzeit finde ich es wichtig, nicht alles allein tragen zu müssen. Welchen speziellen Schwierigkeiten begegnen heute junge Unternehmer und Unternehmerinnen?

Ich denke, dass viele Herausforderungen ähnlich sind wie früher. Wie ich aus anderen Branchen und Unternehmen mitbekomme, ist die Auftragslage grösstenteils gut. Gegenüber früher sind jedoch vielerorts die Margen gesunken. Aktuell ist es schwierig, neues Personal zu finden und viele möchten mittlerweile Teilzeit arbeiten. Dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren wohl noch verstärken.

In jungen Jahren selbst eine Firma zu gründen, erfordert einen hohen Mittel- und Zeiteinsatz. Lohnt es sich? Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich habe selten einen (jungen) Unternehmer getroffen, welcher gesagt hat, er möchte gerne wieder zurück ins Angestelltenverhältnis. Das sagt für mich alles. Die Freiheit, Dinge so anzupacken, wie man es sich vorstellt, oder den Tag selbst zu planen, ist unbezahlbar. Man muss bereit sein, Risiken einzugehen und manchmal auch verzichten. Auf der anderen Seite erhält man viel zurück – Erfahrungen, Unabhängigkeit, Beziehungen oder Erfolg. Der Zeiteinsatz ist bisweilen wirklich hoch, genau darum machen sich viele Unternehmer auch Gedanken, wie sie Ihre Zeit sinnvoll einsetzen. Ich hoffe, Steven Käser kann morgen Abend ein paar Antworten geben.

Vortrag Steven Käser, Mittwoch, 5. April, 3 Könige, 19 Uhr, keine Anmeldung nötig. Kontakt: jungunternehmer- einsiedeln.ch

Lukas Hasler

Jahrgang: 1981 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Architekt Hobbys: Familie Sport, Kultur