Trotz Minus stabile Finanzlage in Oberiberg
Anders als ihre Nachbargemeinde schliesst Oberiberg die Rechnung 2022 mit einem Verlust ab. Alarm schlägt der Gemeinderat deswegen nicht.
Anders als Einsiedeln (EA 17/23) oder Unteriberg (23/23) kann Oberiberg zu Ende des Rechnungsjahres 2022 keinen Überschuss präsentieren. Das Gegenteil ist der Fall: Bei einem Gesamtaufwand von 3,90 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 3,27 Millionen schliesst die Rechnung mit einem Aufwandsüberschuss von 637’000 Franken. Mit seinem budgetierten Minus von 607’000 Franken lag der Gemeinderat nicht weit vom Ergebnis entfernt.
Sodann verringerte sich das Eigenkapital per 31. Dezember um 637’000 Franken auf allerdings noch immer stattliche 2,86 Millionen Franken. Doch auch hier weist der Gemeinderat darauf hin, dass das Eigenkapital «nicht als flüssige Mittel vorhanden, sondern gebunden in den Sachanlagen ist» – hauptsächlich im Neubau Schulhaus Chilen. Zukünftige grössere Investitionen können deshalb nur mittels Aufnahme von Fremdkapital finanziert werden.
Nicht ganz ohne Sorgen In seiner Bewertung der finanziellen Lage bezeichnet der Gemeinderat die finanzielle Lage Oberibergs trotz des Minus in der Jahresrechnung «als stabil » – nicht zuletzt dank in den nächsten Jahren erwarteten höheren Einnahmen aus dem innerkantonalen Steuerausgleich.
Ganz ohne Sorgen blickt man in Oberiberg der Zukunft aller-dings nicht entgegen. In der demografischen Entwicklung sieht der Gemeinderat «ein wesentliches Risiko». Was für Berggebiete generell gilt, hat seine Bewandtnis auch für Oberiberg: Infolge Wegzug der jungen Gene-ration und der daraus folgenden Überalterung der Bevölkerung fehlt «die Grundlage für den Bestand der gesamten Infrastruktur wie Schule, Einkaufsmöglichkeiten und so weiter.» Als weiteres, «nicht unwesentliches Risiko » bezeichnet der Gemeinderat den Wegzug oder den Tod von bedeutsamen Steuerzahlern. Aufbahrungshalle ist teurer
Im Mai 2019 sagten die Oberiberger Ja zu einem Kredit von 297’000 Franken für einen Neubau der Aufbahrungshalle auf dem Friedhof. Wie der Gemeinderat nun informiert, lag dieser Zahl eine um 74’000 Franken zu tiefe Kostenberechnung zugrunde. Da der Bau aber günstiger realisiert werden konnte, verringerte sich die Differenz auf Mehrkosten von noch 33’800 Franken. Die Rechnungsprüfungskommission beantragt wie der Gemeinderat, die Schlussabrechnung mit Mehrkosten von 33’800 Franken zu genehmigen.
Gemeindeversammlung Oberiberg, Donnerstag, 6. April, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Moos