Drei Schweizermeistertitel für Einsiedeln in Ulrichen
Wie üblich in den letzten Jahren wurden zum Ende der Saison die nationalen Titelkämpfe der Elite-Biathleten und Biathletinnen ausgetragen. Da im geplanten Austragungsort Prèmanon die Schneelage keine Wettkämpfe zuliess, sprang kurzfristig das Goms als Ausrichter der Meisterschaften ein.
Mitg. Mit ganz wenigen Absenzen aus gesundheitlichen Gründen war die gesamte Schweizer Elite in Ulrichen am Start. Erfreulicherweise kann man nach dieser Saison mit Fug und Recht behaupten, dass die Schweizer Elite gleichbedeutend ist mit der Weltelite. Das dem so ist, haben zwei Einsiedler Athleten einen wesentlichen Anteil dazu beigetragen. Neben den Aushängeschildern Amy Baserga und Niklas Hartweg waren mit Lena Baumann, Aaron Keller, Jakob Sirenko und Kilian Birchler vier weitere heimische Nachwuchshoffnungen mit dabei. Prekäre und trotzdem auch winterliche Verhältnisse Der am Freitag durchgeführte Sprint fand unter prekären, fast grenzwertigen Verhältnissen statt. Dauerregen machte die Lopie tief und sehr schwer zu belaufen, was leider zahlreiche Stürze zu Folge hatte. Für den Massenstart am Samstag wurde die Strecke entschärft, was das Ganze aber wegen der durchnässten Spur nicht wesentlich einfacher machte. Inzwischen hatte wenigstens der Regen nachgelassen. Der am Sonntag einsetzende Schneefall sorgte dann dafür, dass die Fun Single Mixed-Staffel bei tief winterlichen Bedingungen ausgetragen wurde.
Doppelter Schweizermeister
Nikals Hartweg liess sich von den Bedingungen nicht davon abhalten, im Sprint und im Massenstart den Schweizermeistertitel zu holen. Dies einmal mehr dank einer überzeugenden Schiessleistung. Verbuchte er doch an beiden Rennen zusammen (30 Schuss) lediglich einen Schiessfehler. Bei den Frauen lief Amy Baserga im von Lena Häcki-Gross gewonnen Sprint mit insgesamt 3 Fehlern auf den vier-ten Platz. Auf einen Einsatz am Samstag verzichtete sie, da sich die lange kräftezerrende Saison bei ihr bemerkbar machte.
Noch ein Titel für Einsiedeln
Für zwei weitere Einsiedler Medaillen sorgte Lena Baumann bei der Kategorie Jugend weiblich mit ihren beiden zweiten Rängen. Da sie leider im Schiessstand den einen oder anderen Fehler zu viel zu verzeichnen hat-te, musste sie am Freitag Alessia Lager und am Samstag Maëlline Triponez den Vortritt lassen. Sie kann sich damit trösten, an beiden Tagen die schnellste in der Lopie gewesen zu sein. Im Sprint der Junioren am Freitag fehlten Aaron Keller als sechstem eine halbe Minute aufs Podest, blieb aber als einziger fehlerlos. Im Rennen vom Samstag lief es ihm dann nicht mehr ganz so nach Wunsch und er wurde mit vier Schiessfehlern bei vier Schiesseinlagen neunter. Er war damit aber immer noch der bes-te Schütze. Mit den Rängen 13 (Sprint) und 16 (Massenstart) (Jugend männlich) muss-te Jakob Sirenko vorliebnehmen. Dies lag vor allem daran, dass er an beiden Tagen am Schiessplatz nicht überzeugen konnte. In der gleichen Kategorie muss-te Kilian Birchler als einer der jüngeren Starter hartes Brot es-sen. Im Freitagrennen lief er auf den 15. Platz und am Samstag auf den 21., dies lag aber hauptsächlich daran, dass es ihm am Schiessplatz überhaupt nicht lief. Der in Einsiedeln wohnhafte Jonin Wyss gewann den Schweizermeistertitel in der Kategorie Jugend 2 im Sprint. Da der junge Athlet das Sport-Gymnasium in Davos absolviert, startet er für den Langlaufclub LLC Bual Lantsch.
Abschluss mit einer Fun Single Mixed-Staffel Die Freude über den gewonnenen Titel ist beim Stützpunkt Ostschweiz (BSO) gross. Aufgrund seines Wohnortes trainiert er zwei Mal wöchentlich in der Biathlon Arena (Roland Arena) und jeweils an den Wochenenden in Lantsch. Der 18-jährige hat kürzlich an den Jugend-Junioren Weltmeisterschaft 2023 (YJWM) in Kasachstan teilgenommen und konnte dabei erste internationale Erfahrungen sammeln.
Da am Samstagabend die grosse Abschlussparty stattfand, wurde am Sonntag auf ein Meisterschaftsrennen verzichtet. An dessen Stelle wurde eine Fun Single Mixed-Staffel ausgetragen. Dazu wurden jeweils Topathleten jüngeren Athleten zugelost. Dabei zog Selina Gasparin (läuft trotz Rücktritt noch gelegentlich Rennen) das grosse Los. Sie durfte mit Kilian Birch-ler an den Start. Bei dem einen oder anderen Athleten mach-te sich die vorabendliche Party durchaus bemerkbar, was dem Spass aber keinen Abbruch tat. Mit diesem Rennen, bei welchem das Resultat nebensächlich war, endete die heurige Biathlonsaison.