«Das Festival soll ein Event für die ganze Familie werden» – Heute lesen, was morgen im EA steht.
Im Herbst wird dasIron Bike zum zweiten Mal unter der Leitung von Daniel Hensler durchgeführt. Die letzten Monate vor und nach derVeranstaltung waren für ihn sehr intensiv. Galt es doch schnell, viel Neues dazuzulernen. Auch die Transformation der reinen Rennveranstaltung in ein Festival hat er angepackt.
René Hensler
Verteilt über die nächsten drei Jahre erhält das Iron Bike eine Anschubfinanzierung von insgesamt 90’000 Franken. Wofür genau wird das Geld verwendet?
Das Geld brauchen wir, um das in die Jahre gekommene Marathon Rennformat «Iron Bike Race» in ein modernes Bike-Festival mit dem Namen «BikeSide MTB Festival» zu transformieren und so eine wesentlich breitere Zielgruppe anzusprechen. Mit neuen Renndisziplinen werden zusätzliche Biker angezogen. Mit Shows, Expo und Streetfood-Angebot ziehen wir auch Bike-Interessierte als Besucher an, die nicht an einem Wettbewerb teilnehmen möchten. Mit dem Konzept unterstützen wir die touristische Positionierung der Region als Ausflugsziel für Biker. Mit unseren professionellen Partnern, der echowerk gmbh und der Datasport AG, sind wir dran, den Auftritt komplett neu zu gestalten, und es stehen substanzielle Investitionen in die Bike-Infrastruktur in der Region an. Schon letztes Jahr haben wir zum Beispiel in Zusammenarbeit mit «MeinRad Trails» einen neuen Bike-Weg zwischen dem Friherrenberg und den Chälen gebaut. Dieser steht nicht nur Bikern offen, sondern wird auch von vielen anderen in der Freizeit genutzt.
Welche Bedingungen sind an die Ausschüttung geknüpft?
Wir werden das Geld ausschliesslich für das Bike Festival verwenden.
Sind noch weitere Beitragsgesuche hängig?
Einsiedeln Tourismus hat uns schon viele Jahre finanziell unterstützt und hat die Unterstützung für dieses Jahr noch erhöht. Dank dem Beitrag des Bezirkes wird sich nun voraussichtlich auch die Wirtschaftsförderung des Kantons Schwyz im Rahmen der Bike-Strategie des Kantons unterstützen. Dies ist aber noch in Arbeit und noch nicht in trockenen Tüchern.
Wie sieht es mit dem Verursacherprinzip aus: Müssten nicht die Teilnehmer mehr bezahlen, um die anfallenden Kosten zu decken?
Die Teilnehmerzahlen im Bereich Bike-Marathon sind im gesamten Markt rückläufig und eine Erhöhung der Startgelder ist nicht realistisch. Bei höheren Preisen werden die Leute nicht mehr mitmachen. Die Rennen in anderen Disziplinen, zum Beispiel E-Bike oder Enduro, brauchen Zeit, um selbsttragend umgesetzt werden zu können. Der Anlass wird aber nicht nur zusätzliche Teilnehmer anziehen, sondern auch für Sponsoren wesentlich attraktiver werden. So konnte unser Partner «echowerk» bereits «Nutriathletic», «ÖKK» sowie «El Tony» als neue Sponsoren gewinnen und bestehende Partnerschaften wie mit der Raiffeisenbank Einsiedeln verlängern.
Manuel Schaub sagte im letzten Jahr in unserer Zeitung: «Das Iron Bike soll vom Langstreckenrennen zu einem Bike-Event entwickelt werden.» Wie sehen die konkreten Pläne aus?
Wir transformieren die reine Rennveranstaltung «Iron Bike Race» zu einem Bike Festival. Das Traditionsrennen bleibt unter dem Dach des Festivals ein wichtiges Element und die Durchführung kann so langfristig gesichert werden.
Aufgrund der Pressemitteilung des Bezirkes wird der Namen «Iron Bike» wohl Geschichte sein. Was erhoffen Sie sich mit dem Namenswechsel auf «BikeSide MTB Festival»?
Nein, das ist nicht korrekt. Das «Iron Bike Race» ist einer der ältesten Bike-Marathons von ganz Europa. Dieses gut etablierte Format soll unbedingt erhalten bleiben. Dem Rennformat wird mit dem Festival aber ein wesentlich spannenderer Rahmen geboten. Wir wollen nicht nur die hartgesottenen und ambitionierten Biker nach Einsiedeln holen, sondern die ganze Bike-Familie soll auf ihre Kosten kommen. Die Eltern können sich bei den Rennen messen oder diese als Zuschauer geniessen, die Expo lädt zum Entdecken von neuen Bikes, Sportbekleidung und Accessoires ein. Die Kinder können zum Beispiel durch das kostenlose Angebot der Bike School neue Fähigkeiten auf dem Velo lernen und alle zusammen können sich von fantastischen Sprüngen von Weltklasse-Bikern mit dem Kloster als Kulisse beeindrucken lassen. Auch für musikalische Unterhaltung werden wir sorgen.
Wie sieht das angedachte Programm 2023 im Moment aus?
Angedacht ist es, dass wir das Bike-Village mit zusätzlichen Angeboten ergänzen und zwei volle Tage mit toller Unterhaltung rund um das Thema anbieten können. Neben den Ausstellern und den verschiedenen Anbietern von Streetfood planen wir Animationen für die Kinder. Ein Enduro-Downhill-Rennen in Zusammenarbeit mit den «Swiss Enduro Series» steht auf unserer Wunschliste. Auch haben wir den Pumptrack an der Schanze auf dem Radar und überlegen uns derzeit mögliche Umsetzungen.
Gibt es in diesem Jahr eine Zusammenarbeit mit der GEWA?
Da wir neu das Bike-Village vor dem Alten Schulhaus haben, benötigen wir kein Zelt mehr auf dem Brüelparkplatz. Einzig das Zelt auf der östlichen Wiese im Paracelsuspark werden wir gemeinsam nutzen.
Alle Vereine kämpfen mit Helferschwund. Wie sieht dies beim Iron Bike aus?
Mit der neuen Streckenführung konnten wir die Helfer von rund 650 auf rund 350 Personen reduzieren. Diese hatten wir im letzten Jahr zur Verfügung. Aber neue Helfer sind immer herzlich willkommen.
Falls am Veranstaltungswochenende wiederum schlechtes Wetter vorherrscht und die Teilnehmerzahlen weiterhin sinken, was geschieht dann mit dem «BikeSide MTB Festival»?
Genau aus diesem Grund stellen wir uns breiter auf. Unser Zielpublikum ist nicht mehr nur der ambitionierte Mountain-Biker, sondern seine ganze Familie und auch sonstige Bikefans. Dadurch erhoffen wir uns deutlich mehr Besucher. Dies reduziert auch das Risiko bei einem grösseren Teilnehmerschwund.
Was ist Ihr grösster Wunsch für die Austragung 2023?
Mein Wunsch ist, dass wir mit dem Wechsel vom reinen Rennen zum Festival an Attraktivität gewinnen. Wir wollen lokalen Wirtschaftsakteuren, Produzenten und Händlern eine Plattform bieten und sind offen für neue Ideen von lokalen Partnern. Wir wollen Einsiedeln als Destination für Biker aus Zürich, Winterthur, Rapperswil, Luzern und Zug positionieren und ihnen die herrliche Gegend als Ausflugsziel schmackhaft machen. Und natürlich wünsche ich mir spannende Rennen ohne Unfälle.