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«Da rutscht mir das Herz schier in die Hose …»

«Da rutscht mir das Herz  schier in die Hose …» «Da rutscht mir das Herz  schier in die Hose …»

Sina Steiner wirkt zum fünften und letzten Mal im Stiftstheater mit. Die Produktion «Das Leben ist wie eine Lawine – einmal rauf und einmal runter» von Karl Valentin hat am kommenden Freitag Premiere.

Wie sind Sie zum Theaterspiel gekommen?

Ich war schon immer eine ziemlich extrovertierte Person. Mit und auch vor Leuten zu sprechen, macht mir Spass. Im Gymi habe ich mich bereits in der ersten Klasse für das Kursfach Theater angemeldet, das Regisseur Oscar «Osci» Sales Bingisser seit vielen Jahren anbietet. Dort lernte ich die Grundlagen des Theaterspielens kennen und wusste bald, dass ich auch beim Stiftstheater mitmachen wollte. Seit der Spielzeit 2018/2019 bin ich jedes Mal dabei gewesen. Welche Rolle spielen Sie im aktuellen Theater? Wir alle spielen verschiedene Rollen, weil wir mehrere kurze Geschichten von Karl Valentin aufführen. Unter anderem verkörpere ich eine Teppichklopferin, einen Mann am Bahnhof und einen Fischer auf dem Zürichsee.

Haben Sie Karl Valentin bereits vorher gekannt? Nein, gar nicht. Aber es ist immer spannend, wenn Osci etwas Neues bringt, das niemand kennt. Man muss sich dann jeweils gut einarbeiten und herausfinden, was der Autor mit seinen Stücken eigentlich wollte. Karl Valentin (1882–1948) ist noch im vorletzten Jahrhundert geboren. Was können seine Texte dem Publikum von heute noch bieten? Karl Valentin hat einen ganz eigenen Humor. Zudem sind es recht anspruchsvolle Texte, deren hintergründiger Sinn uns erst im Lauf der Probenarbeit so richtig bewusst geworden ist. Seine Geschichten sind faszinierend und zeitlos.

Karl Valentins Texte sind einerseits witzig und skurril, manchmal aber auch sarkastisch. Was erwartet das Publikum in der Aufführung des Stiftstheaters? Es wird eine schöne Mischung von beidem geben, viele Szenen sind wirklich zum Lachen, selbst beim Spielen mussten wir uns manchmal das Lachen verkneifen. Aber es gibt auch ernstere Szenen, die genauso wichtig sind für diesen Theaterabend. Ursprünglich waren die meisten Texte auf Bayerisch, sie wurden für die Aufführung des Stiftstheaters in unseren Dialekt übertragen. Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Oscar Sales Bingisser?

Wir verdanken ihm alles, ohne Osci würde gar nichts funktionieren! So viel Zeit wie er investiert hat, würde wohl kaum ein anderer Regisseur für eine Schultheatertruppe aufwenden. Es war wunderbar, mit ihm zu arbeiten.

Haben Sie Lampenfieber?

Im Moment, kurz bevor ich die Bühne betrete, rutscht mir das Herz jeweils schon schier in die Hose, aber sobald ich angefangen habe zu spielen, habe ich keine Probleme mehr. Ich weiss nicht, ob es gut wäre, wenn man nicht nervös ist. Es fehlt dann irgendwie die nötige Spannung. Sie machen bald die Matura. Wie geht es danach weiter? Ich möchte studieren, höchstwahrscheinlich Geografie, bin aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Nebenfach. Ich möchte gerne Gymi- oder Kantilehrerin werden, auf jeden Fall etwas, wo ich unter Menschen sein kann. Möchten Sie nicht Schauspielerin werden? Nein, ich habe es nicht vor, jedenfalls nicht hauptberuflich. Aber wenn sich hobbymässig irgendwann eine Gelegenheit ergibt, bin ich gerne dabei. Die Zeit am Stiftstheater wird für mich unvergesslich bleiben, weil wir wie eine Familie waren.

Foto: Gina Graber

Sina Steiner

Jahrgang: 2005 Wohnort: Trachslau Beruf: Gymi-Schülerin Hobbys: Theater, Blauring

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