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Eine finanziell gute Basis gelegt

Rechnung 2022 des Bezirks Einsiedeln weist einen Überschuss von 14,3 Millionen Franken aus

Das Eigenkapital aufgestockt und Schulden zurückbezahlt: Das Finanzjahr 2022 hat über Erwarten gut abgeschlossen.

Einmal mehr kann Säckelmeister Andreas Kuriger einen Gewinn in der Erfolgsrechnung des Bezirks Einsiedeln präsentieren. Das Jahr 2022 schliesst bei einem Aufwand von 85,1 Millionen Franken und einem Ertrag von 99,4 Millionen mit einem satten Überschuss von 14,3 Millionen. Es ist dies nach 2021 mit 14,5 Millionen der zweite zweistellige Millionengewinn in Serie! Fast 100 Millionen Einnahmen

Zwar ging der Bezirksrat im Budget ebenfalls von einem Überschuss aus (in der Höhe von 3,5 Millionen Franken); gegenüber dem Budget trat jedoch eine Verbesserung um stattliche 10,8 Millionen ein. Dass eine solche Differenz, selbst wenn sie willkommen ist, Erklärungsbedarf nach sich zieht, ist sich auch Kuriger bewusst.

Er erinnert daran, dass der Bezirksrat bereits an der Budgetgemeinde vom 13. Dezember 2022 mitgeteilt hat, dass er wegen der Ausstände beim Finanzausgleich auf ursprünglich vorgesehene ausserordentliche Abschreibungen von 3,67 Millionen Franken verzichte. Dadurch schliesst das Gesamtergebnis letztlich um zirka 7 Millionen Franken besser als budgetiert ab. Diese 7 Millionen stellt Kuriger in Relation zu den fast 100 Millionen Franken, welche 2022 auf der Ertragsseite stehen. Trotzdem signalisiere ihm der Überschuss, dass «im Budget zu viel eingestellt wurde». Er kündigt deshalb eine noch exaktere Budgetierung an. Unterschiedliche Entwicklung bei den Steuereinnahmen Das bessere Ergebnis führt der Säckelmeister auf diverse Gründe zurück: Zum einen sind der Personal- und Sachaufwand tie-fer und die Steuereinnahmen höher ausgefallen und zum anderen ergaben sich noch kleinere Sondereffekte.

Der Fiskalertrag stieg um 1,1 Millionen Franken oder 3 Prozent auf 42,4 Millionen. Allerdings entwickelten sich die natürlichen und juristischen Personen unterschiedlich. Die Einnahmen der natürlichen Personen stiegen gegenüber dem Budget um 8 Prozent. Hingegen erfuhren die Einnahmen der juristischen Personen einen Einbruch um 41 Prozent. Dieser markante Rückgang ist auf die Baisse an den Börsen im Jahr 2022 zurückzuführen und dürfte gemäss Andreas Kuriger sich in der Rechnung 2023 nochmals niederschlagen.

Tiefere Ausgaben und Sondereffekte Der Gesamtaufwand des Bezirks Einsiedeln fiel gegenüber dem Budget um rund 6,5 Millionen Franken tiefer aus. Auch dies ist eine der grösseren Abweichungen der letzten Jahre. Im Budget der Gesamtausgaben sind allerdings auch die zusätzlichen Abschreibungen enthalten, auf welche verzichtet wurde. Der betriebliche Aufwand fällt insgesamt um 2,7 Millionen tiefer aus. Insbesondere in den Kostenarten Personal- und Sachund Betriebsaufwand mussten 3 Millionen Franken weniger aufgewendet werden.

Ebenfalls kaum planbar ist jeweils der Aufwand im Bereich der wirtschaftlichen Sozialhilfe und im Alimentenwesen. Für einmal sind die Ausgaben «wesentlich tiefer» ausgefallen. Im Umfang von rund einer Million Franken wurde das Ergebnis 2022 weiter durch diverse Sondereffekte positiv beeinflusst. So hat der Bezirk von der Stiftung Krankenhaus Maria zum finstern Wald einen Anteil der Covid-Entschädigung aus dem Jahr 2020 erhalten (340’000 Franken), die Aufwertung der Grundstücke des Einsiedlerhofes musste brutto aufgewertet werden und der bereits produzierte Kindergarten Nordstrasse konnte verkauft werden. Auch Spezialfinanzierungen sind auf Kurs Sämtliche Spezialfinanzierungen weisen positive oder ausgeglichene Ergebnisse auf. Für den Säckelmeister zeigt sich damit, «dass die vorgenommenen Gebührenanpassungen richtig und notwendig waren».

Nettoinvestitionen bei 7,9 Millionen Franken Die Investitionsrechnung 2022 budgetierte Nettoinvestitionen von 4,1 Millionen Franken. In diesen Nettoinvestitionen ist die Aufwertung der Grundstücke Einsiedlerhof von 6,4 Millionen enthalten, welche aber nur über die Erfolgsrechnung aufgewertet werden mussten. Die effektiven Nettoinvestitionen 2022 betragen 7,9 Millionen Franken. Die Bruttoinvestitionen konnten zu 86 Prozent ausgelöst werden.

Durch das gute Jahresergebnis steigt das Eigenkapital inklusive den Spezialfinanzierungen von 52,6 auf 67,7 Millionen Franken. Das frei verfügbare Eigenkapital beträgt 64,5 Millionen Franken. Die Summe ist erstmals höher als das per Ende 2022 ausgewiesene verzinslichen Fremdkapital mit 55,2 Millionen Franken.

Angesichts der getätigten Investitionen spricht Andreas Kuriger von einem «schönen Ergebnis ». Der Bezirk habe das Eigenkapital gestärkt und Schulden abgebaut. «Im Hinblick auf zukünftige Investitionen ist der Bezirk gut aufgestellt.» Auch ihm ist klar, dass mit einem solchen Ergebnis der Druck auf den Steuerfuss steigt. «Im Herbst, wenn wir Klarheit über die verschiedenen Sachvorlagen haben, müssen wir auch darüber diskutieren. Steuern auf Vorrat ist nicht das Ziel des Bezirksrats Einsiedeln.»

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