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«Wir freuen uns sehr, wieder Theater zu spielen»

«Wir freuen uns sehr, wieder Theater zu spielen» «Wir freuen uns sehr, wieder Theater zu spielen»

Morgen Abend startet die Premiere des Stücks «Hesch ä Vogel?» der Theatergesellschaft Alpthal. Die 49-jährige Regisseurin Valeska Marty steht Red und Antwort über die Aufführung in der Mehrzweckhalle in Alpthal.

Nach langer Wartezeit startet morgen Abend die Premiere: Sind Sie parat? Oh ja, wir sind parat. Wir freuen uns sehr darauf, dem Publikum endlich das lang ersehnte Stück «Hesch ä Vogel?» aufzuführen. Geprobt haben wir ausreichend – und zum Glück war den Spielerinnen und Spielern das Stück noch immer wohl bekannt. Sind die Theaterspielerinnen und -spieler in Alpthal aufgrund der langen Spielpause während der Corona-Pandemie aus der Übung geraten? Die Theatersaison der Theater-gesellschaft Alpthal steht nach drei Jahren Pause wieder in den Startlöchern. Bereits in der Theatersaison 2019/2020 wollte der Theaterverein das Stück «Hesch ä Vogel?» aufführen. Dazu kam es nicht: Kurz nach der Hauptprobe wurde der Lock-down beschlossen. Umso motivierter kehrten die jungen Laienschauspieler des Theaters Alpthal, darunter befinden sich zwei neue Gesichter, im November mit demselben Textbuch zurück auf die Bühne. Was erwartet das Publikum morgen Abend an der Premie-re?

Erwartet wird eine dem aktuellen Zeitalter entsprechende Komödie des Schweizer Theaterautors Atréju Diener namens «Hesch ä Vogel?» Was haben eine Influencerin, eine Nonne und ein Buchhalter gemeinsam? Sie alle landen an einem kalten Januarmorgen in der Werbeagentur von Daniel Wagner. Was das Publikum zu erwarten hat, ist viel Lachen. Ich habe das Stück sicherlich bereits sechzig Mal gesehen – und muss immer noch lachen (lacht). Gehen wir richtig in der Annahme, dass sich das Stück um Geld dreht? Der Buchhalter Robert Binggeli geriet aufgrund der Finanzkrise in arge Geldnot. Er lässt sich da-rum von seinem Cousin, dem notorischen Verbrecher Carlo Stalder, dazu überreden, eine Bank auszurauben. Die Flucht läuft schief, beide verstecken sich in ihrer Not in einer Werbeagentur. Doch sie werden rasch entdeckt. Damit sie nicht auffliegen, ver-stricken sich Binggeli und Stalder in immer mehr Lügen. Neue Kunden der Werbeagentur, ein verwirrter Inhaber und ein plappernder Papagei machen ihnen das Leben zusätzlich schwer.

Wie ist der Vorverkauf angelaufen?

Der Vorverkauf ist gut angelaufen. Es gibt noch Tickets für die Premiere am Samstagabend. Auch bezüglich der anderen Vorstellungen sieht es recht gut aus. Wir sind durchaus zufrieden mit dem Verkauf der Tickets. Viele Vereine darben in diesen Zeiten. Wie steht es um den Nachwuchs in der Theatergesellschaft Alpthal? Die Vereine haben es schwer genug in diesen Zeiten. Viele Leute sagen, sie hätten keine Zeit mehr, um sich in einem Verein zu engagieren. Und Junge haben oftmals an sich kein Interesse mehr am Vereinsleben. Aber wir wollen uns nicht beklagen: Die Theatergesellschaft Alpthal hat immerhin noch 30 bis 35 Mitglieder – mit den Ehrenmitgliedern zusammen.

Fällt es ins Gewicht, dass es in Alpthal keinen Treffpunkt mehr gibt? In Alpthal bräuchte es unbedingt eine Beiz als Treffpunkt, das wäre gut für die Vereine. Jetzt kommt es halt dazu, dass die Jungen mit dem Auto nach Einsiedeln fah-ren, statt in Alpthal zu bleiben. Wäre es für Sie vorstellbar, dass Ihre Theatergesellschaft mit einer anderen Gesellschaft fusionieren würde? Ich glaube, das käme wohl eher nicht in Frage. Vor siebzig Jahren hat mein Schwiegervater den Verein gegründet: Die Theater-gesellschaft Alpthal verfügt also über eine lange und grosse Tradition. Und mit so vielen Mitgliedern sind wir ja auch nicht gerade vom Aussterben bedroht. Wie sind Sie selber beim Theater gelandet? Ich bin vor 27 Jahren via Ehemann und Schwiegervater beim Verein gelandet. Zuerst bin ich zehn Jahre lang als Spielerin auf der Bühne gestanden, bis ich vor zehn Jahren die Regie übernommen habe, was mir sehr Freude macht. War es Ihr Mädchentraum, dereinst auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen und Theater zu spielen? In der Tat war es mein Mädchentraum, einmal im Leben Theater zu spielen: Was gibt es Schöneres? Ein Höhepunkt war für mich, als ich 2007 im Stück «Hotel Mimosa » die böse Ehefrau spielen

durfte (lacht). Foto: zvg

Valeska Marty

Jahrgang: 1973 Wohnort: Alpthal Beruf: Mitarbeiterin in der Kerzenfabrik Lienert-Kerzen

Hobbys: Theater, Wandern

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