Die Sanierung des Viadukts führt zu einem rekordtiefen Pegelstand

Der Sihlsee führt derzeit so wenig Wasser wie seit Langem nicht mehr. Das dürfte noch einige Zeit so bleiben.

Fast meint man, die Sihlebene auch ohne Viadukte zu Fuss überqueren zu können. Der Pegelstand des Sihlsees ist seit Tagen und Wochen derart tief, dass das Wasser immer mehr vom Untergrund preisgibt – zum Beispiel in Form kleiner Inseln. Immer vier Joche auf einmal

Den Grund für den tiefen Pegelstand haben die SBB als Eigentümerin der Etzelwerk AG schon im letzten Jahr kommuniziert: Der Willerzeller Viadukt wird generalüberholt. Seit elf Monaten ist die Brücke deshalb für jeden Verkehr gesperrt. Zu den umfangreichen Massnahmen gehört auch die Instandsetzung der insgesamt 44 Joche. Mit diesen Arbeiten befinden sich die SBB nach heutigem Stand im Terminplan. Dabei werden immer vier Joche gleichzeitig instandgesetzt. Parallel dazu werden die nächsten vier Joche eingerüstet und vorbereitet und die instandgesetzten Joche ausgerüstet.

Für die Instandsetzung muss-te der Pegelstand abgesenkt werden. Wie die SBB-Medienstelle auf Anfrage erklärte, ist dazu ein Niveau von 884,50 Metern über Meer nötig. Die Instandsetzung der Joche mit einem neuen Anstrich erfolgt bis auf 885,50 Meter, das heisst einen Meter über der Absenkkote. Die angestrebten 884,50 Meter wurden pünktlich Ende Januar erreicht.

Am wenigsten Wasser gestaut war am Dienstag, 14. Februar, als der Pegelstand auf 883,65 Meter sank. Seither steigt er langsam wieder. Gestern Donnerstag wurden 883,87 Meter notiert. Die damalige Differenz zur maximalen Staukote von 889,34 Meter betrug beachtliche 5,7 Meter. Zur Erinnerung: Die zwischen dem 1. Juni und 31. Oktober geltende Muggengeld-Grenze liegt bei 887,34

Metern. Auf Anfrage bestätigten die SBB zudem die früher gemachte Aussage, dass die Sperrung des Willerzeller Viadukts bis zum 23. Juni 2023 dauert. Bis dann sollte auch der See wieder gefüllt sein.