Was tun gegen den Mangel an Hausärzten?
SP-Kantonsrat Antoine Chaix fordert griffige Massnahmen, um den Kanton für zukünftige Grundversorger möglichst attraktiv zu halten.
«Diese Meinung teile ich nicht», schreibt der Einsiedler SP-Kantonsrat Antoine Chaix in seiner Kleinen Anfrage,die er am 9. Februar eingereicht hat. Der praktizierende Arzt macht sich Sorgen um die Hausärzte, respektive den sich seiner Meinung nach abzeichnenden Ärztemangel. Damit begibt er sich auf Konfrontationskurs zum Schwyzer Regierungsrat. Dieser geht grundsätzlich davon aus, «dass die ambulante ärztliche Grundversorgung auch zukünftig sichergestellt ist», wie er unlängst vernehmen liess.
Nur ein Arzt ist jünger als 50 Antoine Chaix ist dezidiert anderer Meinung: «Wir stehen auch im Kanton Schwyz vor grossen Herausforderungen.» Er illustriert seine Befürchtungen am Beispiel der ihm vertrauten Situation in Einsiedeln. Von den aktuell als Hausarzt tätigen zehn Kolleginnen und Kollegen, die nebst den Kinderärzten und Kinderärztinnen die Grundversorgung sicherstellen, sei einzig eine Person jünger als 50 Jahre alt. Fünf seien 56-jährig und älter und vier hätten das Pensionsalter bereits erreicht, würden aber vorerst weiterarbeiten.
Was Chaix besonders zu denken gibt: Bei keiner der Praxen konnte bisher eine konkrete Nachfolgeregelung gefunden werden – trotz intensiver Suche. Deshalb ist für ihn die Zeit gekommen, «jetzt Massnahmen zu suchen, um den Kanton für zukünftige Grundversorger möglichst attraktiv zu halten».
Hilfreiche Programme Nach Ansicht von Antoine Chaix muss das Rad nicht neu erfunden werden. Er verweist auf das kantonale Programm für Praxisassistenten und Praxisassistentinnen, das sich bewährt und aktualisiert werden soll.
Ein weiteres Programm ist gemäss Chaix das «Curriculum Hausarztmedizin» der Uni Luzern, bei dem angehende Hausärzte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Spitälern ihre Weiterbildungsfächer optimal belegen können. Im Gegenzug müssen sich diese verpflichten, in einem der das Programm unterstützenden Innerschweizer Kantone sich innerhalb von fünf Jahren als Hausarzt niederzulassen. Insgesamt hätten sich seit Einführung vor zehn Jahren 65 Absolventen und Absolventinnen alleine im Kanton Luzern als Grundversorger niedergelassen.
Zum Unverständnis von Antoine Chaix ist der Kanton Schwyz allerdings nicht dabei. Deshalb will er vom Regierungsrat wissen, ob sich auch Schwyz in absehbarer Zeit «diesem Programm anschliesst» und ob zugleich «über andere Strategien nachgedacht wird, wie der sich anbahnenden Grundversorgerknappheit » begegnet werden kann.
8 14. Februar 2023 | Nummer 12 |