Wenn Menschen in Not geraten
KOMMENTAR
Ambulanzen sind im Dauerstress in diesen turbulenten Zeiten – das ist im Klosterdorf nicht anders als an anderen Orten: Der Rettungsdienst im Spital Einsiedeln verzeichnet denn 2022 mit über 1300 Einsätzen ein Rekordjahr. Darin zeigen sich Licht und Schatten gleichermassen. Zum einen funktioniert der Rettungsdienst tadellos – zum anderen ist dieser Rekord traurig genug: In ihm kommt zum Ausdruck, wie viele Menschen in diesen Zeiten in Not geraten.
Ins Auge sticht überdies die steigende Zahl von Einsätzen in psychischen Krisensituationen, in denen Patienten depressiv oder suizidal sind. Das ist keine einfache Situation für das Personal: Hut ab vor der Leistung des Teams des Einsiedler Rettungsdienstes!
Überdies: Es kommt bei den Ambulanzen zu immer mehr Einsätzen, weil Praxen und Spitäler keine Kapazität haben und Patienten nicht mehr aufnehmen können. Viele Patienten, die früher ihren Hausarzt kontaktiert haben, wählen nun den Notruf. Die Suppe auslöffeln müssen die Rettungsdienste. Es sind dringend neue Wege gesucht, um den steigenden Bedürfnissen gerecht zu werden. Dabei sind nicht nur die Rettungsdienste oder Patienten gefordert, sondern auch die Versicherungen, Kantone und Gemeinden sowie die Ausbildungsstätten für die Gesundheitszentren.