Veröffentlicht am

In gut drei Jahren soll Nuolen eine moderne Kanti erhalten

In gut drei Jahren soll Nuolen eine moderne Kanti erhalten In gut drei Jahren soll Nuolen eine moderne Kanti erhalten

Nach dem Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz am Standort Pfäffikon soll auch die March in Nuolen ein gleichwertiges Schulhaus erhalten. Der ursprüngliche Kostenrahmen dürfte jedoch gesprengt werden.

STEFAN GRÜTER

Es ist unbestritten. Die Schulanlage der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) am Standort Nuolen ist in die Jahre gekommen. Sie weise einen erheblichen Sanierungsbedarf auf und genüge den Anforderungen eines modernen Mittelschulbetriebs nicht mehr, heisst es dazu vom Kanton. Schon vor über einem Jahrzehnt wurde der Sanierungsbedarf erkannt, allerdings setzte die Regierung vorerst auf eine Aufhebung des Standortes Nuolen und einen Zusammenzug des Ausserschwyzer Mittelschulangebotes in Pfäffikon.

Ein entsprechendes Projekt scheiterte aber im Jahr 2019 an der Urne. «Der Regierungsrat hat dieses Ergebnis dahingehend interpretiert, dass der Souverän beide Schulstandorte erhalten will», so die Analyse des Neins an der Urne. Diese Argumentation herrschte nicht zuletzt auch im Abstimmungskampf vor. 18 unterschiedliche Vorschläge

Derzeit läuft nun der Neubau des Schulhauses am Standort Pfäffikon. Und für den Stand-ort Nuolen steht das Siegerprojekt des offenen Projektwettbewerbes fest. Dieser wurde zwischen April und Oktober 2022 durchgeführt. Es resultierten 18 unterschiedliche Vorschläge. «Eine fachlich und politisch breit abgestützte Jury hat nun das Projekt ‹Gioco› des Planer-teams um die Derendinger Jail-lard Architekten AG, Zürich, zum Sieger erkoren und zur Weiterbearbeitung empfohlen», teilte die Schwyzer Staatskanzlei vorgestern mit.

In Nuolen sollen auch in Zukunft zehn bis zwölf Klassen mit insgesamt 180 bis 260 Schülerinnen und Schülern geführt werden.

Holzbau mit Vorfabrikation

Das zur Weiterbearbeitung ausgewählte Projekt besticht insbesondere durch die «Setzung eines eigenständigen freistehenden Baukörpers, welcher die öffentlichen Schulräume wie Mensa und Sportnutzungen beinhaltet, sowie durch seine Funktion als Scharnier und Verbindung zwischen Schule und See. Mit zurückhaltenden und pragmatischen Eingriffen in die Bestandsbauten aus den Jahren 1967 und 1982 können diese nachhaltig verbessert und aufgewertet werden. Die übersichtliche und klare Verteilung der Nutzung schafft aus der organisch verbauten Schulanlage einen grosszügigen und luftigen Schulcampus zwischen Dorf und See», so der Projektbeschrieb.

Die Konstruktion des Neubaus als durchgehender Holzbau mit Vorfabrikation unterstütze die geforderte Nachhaltigkeit des Projektvorschlags, der sich insgesamt sehr gut zum Bestand sowie ins Landschaftsbild eingliedere.

Lob für das Siegerprojekt gabs vorgestern bereits auch von KSA-Rektor Martin von Ostheim, der in einem Brief an die Schüler, Eltern und Lehrpersonen schrieb: «Ich bin überzeugt, dass mit ‹Gioco› ein hervorragendes Projekt gefunden wurde, das den Anforderungen an eine moderne Mittelschule Rechnung trägt und gleichzeitig den Stand-ort und die Region aufwerten wird. Nach dem Neubau in Pfäffikon erhalten wir damit zwei Jahre später in Nuolen ebenfalls ein gleichwertiges Schulhaus.» Kostenrahmen um 40 Prozent ausgeweitet Voraussichtlich nicht einhalten lassen werde sich der ursprünglich anvisierte Kostenrahmen von rund 25 Millionen Franken, heisst es in der Medienmitteilung. Dies hänge einerseits mit der Bauteuerung, aber auch mit dem vorgesehenen Neubau der Turnhalle «zur Einhaltung der Abmessungen gemäss den Anforderungen des Bundesamts für Sport» zusammen. Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf 35 Millionen Franken.

Baubeginn frühestens im zweiten Halbjahr 2025

Jetzt können die detaillierten Anforderungen an das Sanierungs- und Bauvorhaben verfeinert werden. Dabei soll auch geklärt werden, wie das bestehende Patres-Haus, welches der Kanton letztes Jahr gekauft hat, integriert werden kann.

Es folgen die Ausarbeitung des Bauprojekts mit Kostenvoranschlag für den Ausgabenbeschluss durch den Kantonsrat, die Einbettung in die kantonale Finanzplanung und eine vertiefte terminliche Abstimmung auf die im Bau befindliche KSA in Pfäffikon. Ein frühestmöglicher Baubeginn in Nuolen dürfte gemäss aktueller Einschätzung im zweiten Halbjahr 2025 angesetzt werden.

Das Siegerprojekt sowie die weiteren eingegangenen Projektvorschläge werden der Bevölkerung vom 23. bis 25. Januar, jeweils von 17 bis 19 Uhr, im Singsaal der KSA in Nuolen im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung präsentiert.

Visualisierung: zvg

Share
LATEST NEWS