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Herzog & de Meuron planen in Hurden Bau für Gastro-Grösse

Herzog & de Meuron planen in Hurden Bau für Gastro-Grösse Herzog & de Meuron planen in Hurden Bau für Gastro-Grösse

Die renommierten Architekten Herzog & de Meuron sind nicht nur international aktiv: Auch am Inselweg in Hurden planen sie aktuell eine grosszügige Residenz für den Ufnau-Gastronomen Michael Péclard für knapp zehn Millionen Franken.

PATRIZIA BAUMGARTNER

Im Kanton Schwyz hörte man den Namen Michael Péclard vor allem im Zusammenhang mit dem Inselrestaurant Ufnau, das der Kilchberger auf den 1. April dieses Jahres hin übernahm. Mit seiner Pumpstation Gastro GmbH führt der umtriebige Gastronom unterdessen ein Dutzend Betriebe – vor allem in der Stadt Zürich.

Kürzlich erschien sein Name jedoch auch im Schwyzer Amtsblatt – und zwar im Zusammenhang mit einem Neubauvorhaben in Hurden. Das bestehende Einfamilienhaus am Inselweg soll abgebrochen werden und einem grosszügigen Doppelhaus weichen. Die Architekten des Baus sind niemand Geringeres als die Basler Herzog & de Meuron, die mit grossen internationalen Leuchtturmprojekten immer wieder für Aufsehen sorgen.

Zwei längliche Bauten parallel zur Strasse Bei einem Augenschein vor Ort stechen auf dem grosszügigen Grundstück direkt an den Ufern des Obersees vor allem die vielen Baugespanne in alle Richtungen ins Auge.

In Péclards Baugesuch, das noch bis am 29. Dezember auf der Kanzlei in Freienbach aufliegt, ist von Baukosten von 9,8 Millionen Franken die Rede. Dafür sollen auf der Parzelle am Inselweg zwei parallel zur Strasse verlaufende Häuser entstehen, die durch einen Zwischenbau verbunden werden.

«Die Häuser sind als zweigeschossige Holzbauten konzipiert und verzichten auf aufgesetzte Attikageschosse. Sie werden durch Giebeldächer bedeckt », heisst es im Baugesuch. Das vorliegende Projekt sei das Ergebnis von intensiver Planung, Ortsanalyse sowie einer viermonatigen Vorstudie. Die Fassaden der Häuser werden mit einer Holzverschalung verkleidet, die Seefassade sei vor allem von grossflächigen Verglasungen geprägt. Dazu gibt es bewegliche Sonnenschutzelemente. Zur Strasse hin wird auf Balkone verzichtet. Der Gestaltung der Umgebung werde ein gleich hoher Stellenwert beigemessen wie der Gestaltung der Architektur. Häuser und Umgebung sollen zu einem harmonischen Gesamtprojekt werden. Bauland am Inselweg gehört der Korporation Pfäffikon Laut Plan haben die beiden Gebäude je eine Länge von 18,8 Metern (parallel zur Strasse), und der Zwischenbau wird zehn Meter lang sein. «Die Dimension der Parzelle erlaubt die Bebauung mit zwei Hauptgebäuden entlang des Inselwegs », wobei die maximal erlaubte Gebäudelänge nicht ausgeschöpft werde.

Für den Neubau wird eine Ausnahmebewilligung beantragt: Die Grenzabstände anstatt der herrschenden zehn oder sogar zwanzig Meter auf etwas über fünf Meter zu begrenzen. Eine Anpassung des Baureglements stehe sowieso bevor – und das Quartier lebe bereits heute «von Ausnahmebewilligungen ». Péclard habe ausserdem die Inhaber der beiden Nachbarparzellen kontaktiert und das Geplante mit ihnen besprochen. Die Nachbarn haben die Eingabepläne ebenfalls unterzeichnet. Das Bauland am Inselweg gehört der Korporation Pfäffikon, und das Baurecht von Péclard läuft noch bis in das Jahr 2083 – von daher ist mindestens die zeitliche Achse gesichert.

Architekten Herzog & de Meuron im Fokus Die beiden Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden mit dem Umbau der Tate Gallery of Modern Art in London international bekannt. Zudem entwarfen sie die beiden Stadionbauten St. Jakob- Park in Basel (im Jahr 2001) und die Allianz Arena in München (im Jahr 2005).

Für die Olympischen Spiele im Jahr 2008 planten und bauten sie das Nationalstadion («Vogelnest») in Peking. Auch beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg waren die Basler federführend: Ähnlich wie bei der Tate Gallery of Modern Art entstand durch Aus- und Umbau eines alten Gebäudes ein neues. Für den Pharmakonzern Roche entwarfen Herzog & de Meuron in Basel ausserdem ein Hochhaus von imposanten 154 Metern Höhe.

Am Inselweg in Hurden ist ein grosszügiges neues Doppelhaus geplant – mit direktem Blick auf den Obersee. Foto: Patrizia Baumgartner

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