«Mein ganzes Glück bist du allein»
Feierliche Profess von Bruder Klemens am 8. Dezember in der Klosterkirche Einsiedeln
Jedes grosse Fest des Kirchenjahres ist im Kloster ein Tag der Freude. Doch wenn dazu noch eine Feierliche Profess zu feiern ist, ist die Freude nochmals eine Stufe grösser.
PLM. Grund zur Freude hat nicht nur Bruder Klemens, der sich nach reiflicher Überlegung nun durchgerungen hat, seinem Leben eine definitive Richtung und einen definitiven Platz im Kloster zu geben und das «Gott suchen» zum Beruf zu machen, und der nun seinen Entscheid vor Gott und der ganzen versammelten Gemeinde kundtut.
Grund zur Freude hat auch die Klostergemeinschaft, hat sie doch in Bruder Klemens, nach seiner vorläufigen Klosterzeit, einen neuen Weggefährten auf dem gemeinsamen Weg, einen Mitbeter und Mitarbeiter, der den klösterlichen Alltag mit den übrigen 41 Mitbrüdern teilt.
Die besorgte Frage nach dem Nachwuchs Und schliesslich haben Grund zur Freude auch all jene, denen Einsiedeln als Kloster und Wallfahrtsort am Herzen liegt, und die oft die besorgte Frage nach dem Nachwuchs stellen.
Und so sind sie nun alle zusammengekommen zur Feierlichen Profess von Bruder Klemens, um ihn bei seinem Schritt zu begleiten: die Verwandten und Bekannten aus dem Walliser Lötschental, viele Weggefährten und Weggefährtinnen aus verschiedenen benediktinischen Klöstern, auch die eigenen Mitbrüder sowie der Stiftschor, für den es selbstverständlich war, seinen Beitrag zur Festlichkeit des Gottesdienstes zu leisten.
Hingabe an den Willen Gottes
In seiner Festpredigt hat Pater Martin Bruder Klemens und die Mitfeiernden ermutigt, wie Maria Gott suchende und für ihn offene Menschen zu sein – um sich so von Gott finden zu lassen, eigentlich eine Grundhaltung, von der das Leben eines jeden Christen getragen sein sollte. Doch der Mönch pflegt diese Grundhaltung täglich und bewusst und macht sie zum Inhalt seines Lebens.
Das Ablegen der Feierlichen Profess wird durch drei Symbolhandlungen begleitet, die sehr anschaulich und eindrücklich unterstreichen, um was es geht: Zu Beginn legt sich der Professe ausgestreckt auf den Boden, wie man es eigentlich nur vor Gott tun kann und darf. Es ist ein Zeichen der vollständigen Hingabe an den Willen Gottes – und das Gebet des Abtes empfiehlt ihn der Gnade Gottes, der ihm die Kraft geben möge, seinen Weg zu gehen.
In den Kreis der Mitbrüder aufgenommen Dann liest der Professe sein Versprechen vor der ganzen versammelten Gemeinde vor und legt anschliessend die eigenhändig geschriebene Urkunde auf den Altar: Sie wird gleichsam bei Gott für immer deponiert, nicht wie ein Arbeitsvertrag, der in der Schublade von Arbeitgeber und Arbeitnehmer verschwindet und spätestens mit der Pensionierung seine Gültigkeit verliert.
Und schliesslich wird der Professe von allen Mitbrüdern, die sich im Halbkreis um den Altar versammelt haben, mit dem Friedenskuss willkommen geheissen und in ihren Kreis aufgenommen.
Einen besonderen Farbtupfer erhielt der Gottesdienst während der Kommunion mit den Liedvorträgen der Jodlerin Regula Ritler, einer Cousine von Bruder Klemens: Sie wurde begleitet von der Organistin Mirjam Wagner, der auch Vor- und Nach-spiel zu verdanken ist.
«Du bist mein Herr» Mittlerweile ist der Alltag wieder zurückgekehrt, auch für Bruder Klemens. Zu wünschen bleibt ihm, dass er seinen Professspruch aus Psalm 16 Tag für Tag in seinem Leben als Benediktiner von Einsiedeln verwirklichen kann: «Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. Ich sage zum Herrn: Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein.» Alle aber möge das Gebet begleiten, das Pater Martin am Ende seiner Predigt angefügt hat: «Hilf uns zu erkennen, dass auch unser Leben vom Ja Gottes getragen ist. Zeige mir, wie ich aus diesem Ja Gottes leben darf und wie diese Zuversicht unser ganzes Leben verwandeln wird. Amen.»
Das Gebet des Abtes empfiehlt Bruder Klemens der Gnade Gottes, der ihm die Kraft geben möge, seinen Weg zu gehen.
Der Professe Bruder Klemens legt sich ausgestreckt auf den Boden, wie man es eigentlich nur vor Gott tun kann und darf.
Fotos: Evelyne Marty
Die Klostergemeinschaft freut sich, hat sie doch in Bruder Klemens einen neuen Weggefährten auf dem gemeinsamen Weg, einen Mitbeter und Mitarbeiter, der den klösterlichen Alltag mit den übrigen 41 Mitbrüdern teilt.
In seiner Festpredigt hat Pater Martin Bruder Klemens und die Mitfeiernden ermutigt, wie Maria Gott suchende und für ihn offene Menschen zu sein.
Grund zur Freude hat Bruder Klemens, der sich nach reiflicher Überlegung durchgerungen hat, seinem Leben eine definitive Richtung und einen definitiven Platz im Kloster Einsiedeln zu geben.