Pensenerhöhung der Verwaltung gab zu reden
An der Gemeindeversammlung in Alpthal wurden dem Voranschlag 2023 – mit einem Mehraufwand von 260’000 Franken – und dem Finanzplan 2024–2026 zugestimmt. Beim Voranschlag gaben angehäufte Überstunden und Altlasten zu reden.
ALBERT MARTY
Gemeindepräsidentin Luzia Bühner, neu im Amt, eröffnete ihre erste Gemeindeversammlung und begrüsste die 36 Bürgerinnen und Bürger (8,5 Prozent der Stimmberechtigten). Ebenfalls neu im Amt sind Meinrad Steiner als Säckelmeister (seit dem 10. Oktober) und die Gemeindeschreiberin Luzia Bürgler (seit dem vergangenen Jahr). Nach der Totenehrung stellten sich die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte vor und gaben einen kurzen Einblick in ihre Ressorts.
An der Budgetgemeinde 2021 wurde das Sachgeschäft eines Investitionskredits von einer Million Franken für die Sanierung der Brunnistrasse vom Lümpenenbach bis Anfang Gspaastrasse zur Überarbeitung zurückgewiesen. Eine komplette Sanierung von diesem Strassenabschnitt in Brunni drängt sich infolge des schlechten Zustandes auf.
Wegweisende Urnenabstimmung im Frühling
Das überarbeitete Projekt wurde vorgestellt und erläutert. Dem Investitionskredit von einer Million Franken für die Sanierung wurde einstimmig zugestimmt. Am Anfang des kommenden Jahres werden die Ausführungspläne erarbeitet und die Ausschreibungsunterlagen erstellt. Die Bauarbeiten sollen bis Ende des kommenden Jahres fertiggestellt werden.
Der Gemeinderat will zukünftig die Sachgeschäfte der Gemeindeversammlungen an die Urne bringen. Die Gemeinde Alpthal zählt aktuell 625 Einwohner, davon sind 443 stimmberechtigt. Die Teilnehmerzahlen an den ordentlichen Gemeindeversammlungen schwanken zwischen sechs und elf Prozent. Die Stimmbeteiligung an der Urne betrug in den letzten drei Jahren durchschnittlich 52 Prozent.
Die Sachgeschäfte sollen weiterhin an den Gemeindeversammlungen beraten und behandelt werden, kommen aber zur Abstimmung an die Urne. Über den Antrag des Gemeinderats für die Übertragung der Sachgeschäfte an die Urne wird am 12. März an der Urne abgestimmt. «Verwaltung funktioniert über der Belastungsgrenze» Der Säckelmeister Meinrad Steiner präsentierte den Voranschlag 2023 und den Finanzplan 2024–2026. Die Erläuterungen waren sehr detailliert, obwohl er erst nach der Vorlage ins Amt eingesetzt worden ist. Für das kommende Jahr wird mit einem Aufwandüberschuss von 260’000 Franken gerechnet.
Budgetiert werden ein Gesamtertrag von 3,3 Millionen Franken und ein Aufwand von 3,6 Millionen Franken. Es sind Nettoinvestitionen von 1,2 Millionen Franken vorgesehen. Im Budget enthalten ist der Investitionskredit für die beschlossene Strassensanierung.
Das Eigenkapital reduziert sich per Ende dieses Jahr auf noch 336’000 Franken. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 135 Prozent. Zu diskutieren gab die Erhöhung der Stellenpensen der Gemeindeverwaltung: Vor allem die vielen Überstunden, die in den letzten Jahren angehäuft wurden und die jetzt ausbezahlt und abgetragen werden müssen. Es sind Altlasten, die jetzt beseitigt werden müssen.
Die Gemeindeverwaltung funktioniert aktuell über der Belastungsgrenze. Es bestehe Handlungsbedarf, so die Gemeindepräsidentin Luzia Bühner: «Nur so können wir die heutige Bürokratie bewältigen und der Alpthaler Bevölkerung dienen. » Für einen geordneten Betrieb sei es notwendig, die jetzigen 240 Stellenprozente um fünfzig Prozent zu erhöhen.
Feuerwehrauto muss ersetzt werden
Im Voranschlag ist auch eine Erhöhung der Entschädigung des Gemeinderats von jährlich 55’000 Franken auf 78’000 Franken für den Gesamtgemeinderat. Der Arbeitsaufwand der sieben Gemeinderätinnen und Gemeinderäte entspricht einem 100-Prozent-Pensum. Der Voranschlag wurde schliesslich, wie er vorlag, mit 25 gegen 5 Stimmen angenommen.
Das Feuerwehr-Mannschaftsauto soll bis im Jahr 2025 ersetzt werden. Dafür sind für die Neuanschaffung im Finanzplan des Jahres 2024 40’000 Franken und im Jahr 2025 80’000 Franken vorgesehen. Die von der Gemeindepräsidentin Luzia Bühner souverän geführte Versammlung dauerte eineinhalb Stunden.
Meinrad Steiner, Säckelmeister, Luzia Bühner, Gemeindepräsidentin, und Luzia Bürgler, Gemeindeschreiberin, führten durch die Versammlung in Alpthal (von links).
Foto: Albert Marty