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Vorbei

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ZWISCHENLUEGETEN 3

FANNY REUTIMANN

Nun ist er wieder vorbei. Für die einen «schon», für die anderen «endlich». Der Einsiedler Weihnachtsmarkt 2022 ist Geschichte. Noch werden die letzten Kassen ausgezählt, die Deko-Utensilien bis nächstes Jahr verstaut. Es wird seitens der Veranstalter und Aussteller Rückschau gehalten, überlegt, was man hätte bes-ser machen können. Die Ruhe im Dorf – sie ist zurück.

Wir an der Zwischenluegeten sind ja nahe genug dran, dass wir – zumindest zu Zeiten des stärksten Publikumsaufmarschs – den Geräuschpegel ausmachen konnten, den so ein Markt verursacht. Je nach Wind scherbelte auch mal das eine oder andere Weihnachtslied an unserer Haustüre vorbei.

Das Geschiebe und Gedränge in der Hauptstrasse ist überstanden. Es werden keine Kinder mehr auf Papas Schultern über den Klosterplatz getragen, keine Mehrfachpackungen an Kinderwagen durch die Menschenmenge gezwängt. Die Gefahr, über eine Hundeleine zu stolpern, ist etwas gebannt. Es gibt wieder mehr freie Parkplätze und weniger Bussenzettel. Den Duft von Glühwein, kremiertem Fleisch, geschmolzenem Käse und Gewürzmischungen hat der Wind längst davongetragen. Es gibt keine Würstli mehr zu probieren, ebenso wenig Magenbrot, Dipsaucen oder Trockenfrüchte. Wer noch immer keine passende Weihnachts-Dekoration oder zumindest die Idee dazu hat, dem erging es wohl wie mir. Angesichts des überbordenden Angebots sah ich vor lauter Lichter die Kerzen nicht mehr. Seit gestern ist in Einsiedeln wieder Normalität eingekehrt. Sofern das in diesem Jahr überhaupt möglich ist.

* Fanny Reutimann (56) und ihr Partner Dani Kälin sind im Allgemeinen nicht sehr erpicht darauf, sich in Menschenmengen zu stürzen. Aber was nimmt man nicht alles auf sich für einen Becher dampfenden Glühwein.

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