«S Liecht lüchted wiiter …»
Die Augen der Einsiedler Kindergärtler strahlten mit den Laternenlichtern um die Wette
Endlich durften die 18 Kindergärten des Bezirks Einsiedeln nach zwei Jahren Zwangspause ihren traditionellen und beliebten Laternenumzug wieder durchführen und eine vorweihnachtliche Stimmung ins Klosterdorf zaubern.
MARLIES MATHIS
Wenn während des Einsiedler Weihnachtsmarkts am Abend unzählige Familien zum Klosterplatz strömen und die Eltern ihre Handys für Fotos und Filmchen zücken, die Klostertreppe von wunderschönen, fantasievollen Laternensujets übersät ist und Dutzende, ja fast Hunderte von kleinen Knirpsen erfrischend fröhlich Weihnachtslieder singen und damit die Herzen der Besucher berühren, dann kann das nur der von den Einsiedler Kindergärtnerinnen organisierte Laternenumzug mit ihren in warme Winterkleidung verpackten Schützlingen sein.
Kreativität ohne Grenzen
Zum Glück hatten sich die Verantwortlichen aber entschieden, diesen schönen Lichterbrauch vom vergangenen Dienstag auf den Mittwoch zu verschieben, wurden sie doch dafür mit trockenem Wetter und wunderbarer Stimmung belohnt. Bevor es allerdings zum gemeinsamen Höhepunkt vor dem Kloster ging, präsentierten die Kindergärtler von Einsiedeln und den sechs Vierteln ihre kreativen und selbstgemachten kleinen Kunstwerke auf der Umzugsstrecke durch die Schmiedenstrasse hinunter und den Weihnachtsmarkt passierend die Hauptstrasse hinauf bis zum Kloster.
An diesem Umzug gab es die verschiedensten Motive von A wie Apfel über B wie Bienen und Blätter, E wie Eulen, I wie Igel bis hin zu P wie Papageien, S wie Schafe und Sterne, ja gar T wie Traktoren und noch viel mehr zu entdecken, und alle waren sie mit viel Liebe bis ins Detail ausgearbeitet. Und wer sich vorstellen kann, welche Arbeit für die initiativen Kindergärtnerinnen dahintersteckte, bis alle ihre Knirpse voller Stolz ihr fertiges Werk in den Händen halten und am Umzug teilnehmen konnten, der zieht ganz einfach den Hut vor dieser Leistung.
Grosse Freude verbreitet Entsprechend wurden die Kinder mit ihren Laternen von den vielen Zuschauern, welche den Weg säumten, bestaunt, ja bewundert, und immer wieder waren spontane Komplimente zu hören und grosse Freude in den Gesichtern der Zaungäste zu sehen. Es wurde aber nicht nur während Tagen im Voraus geschnitten, «gstüpferlet», geleimt, gezeichnet und gemalt, auch die mehrstrophigen Lieder mit den eingängigen Melodien mussten immer wieder geübt werden. Gleich vier dieser Mundartlieder gaben die munteren Kindergartenkinder, welche fast die ganze Klostertreppe ausfüllten, zum Besten, und nebst den bekannten «Liechterglanz» und «En alte Stern», bei denen auch etliche der Besucher mitsingen konnten, überraschten sie mit zwei unbekannteren Liedern.
Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk «Mit em Liechtli» und dem «I-A, ja, ja», wohl auch der Favorit der Kinder, wurde doch dieses allerliebste Eseli-Lied mit Inbrunst gesungen und ebenso begeistert von Irmgard Rey auf der Gitarre begleitet, wurde die gelungene Dreiviertelstunde abgerundet. Es war allerdings nicht auszumachen, wer zum Schluss mehr strahlte: die Kinder, in deren Augen sich das Leuchten des Laternenlichts widerspiegelte, oder die Besucher und vor allem die stolzen Eltern, welche mit diesem Auftritt der Kindergärtler, respektive ihrer Kinder, schon in den Genuss eines verfrühten und beglückenden, kleinen Weihnachtsgeschenks gekommen waren.
Vor der Klosterkirche begeisterten die Kindergartenkinder mit der Unterstützung der Lehrpersonen mit schönen Liedern die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer.
Foto: Caroline Hurschler