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«Es tönt fast so wie ein Fürzli»

«Es tönt fast so wie ein Fürzli» «Es tönt fast so wie ein Fürzli»

Mit Freude und Eifer durften die Egger Schüler und Kindergärtler Instrumente ausprobieren

Im Eilzugstempo gingen am vergangenen Donnerstagmorgen in der Schule Egg zwei Lektionen vorbei, durften die Kinder doch in die Welt der Blasmusik-Instrumente eintauchen und mit Neugier und Freude selber versuchen, erste Töne herauszubringen.

MARLIES MATHIS

Das Ziel, welches Sandra Nick von der Musikgesellschaft Egg, die Organisatorin der Instrumentenvorstellung an der Schule Egg, bei der Begrüssung den gespannten Kindern vorstellte, wurde nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Sie wünschte, dass alle möglichst viele Instrumente ausprobieren können und damit hatte sie voll ins Schwarze getroffen. Allein schon, weil eine enorme Palette an Instrumenten von Euphonium über Klarinette, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxophon, Tuba, Trompete und Waldhorn bis hin zum Schlagzeug zur Auswahl stand.

Mitglieder der MG Egg, zusammen mit Lehrpersonen der Musikschule Einsiedeln, führten die gemischten Gruppen vom Kindergärtler bis zum Sechstklässler kompetent und variantenreich in die Geheimnisse des Tonerzeugens bei den diversen Instrumenten ein. Während die einen eine kurze Geschichte erzählten, spielten andere eine bekannte Melodie oder den tiefsten und den höchsten Ton vor, und noch andere stellten die einzelnen Teile und deren Funktionen vor. Allen aber war gemeinsam, dass die Kinder nach Herzenslust ausprobieren durften, den verschiedenen Blasinstrumenten einen Ton zu entlocken. So gab beispielsweise Erwin Füchslin den Tipp, die Lippen so zum Vibrieren zu brin-gen, dass es fast wie ein «Fürzli » töne. Erst so könne man in die Trompete blasen, dass ein Ton erzeugt werde. Und wer wuss-te schon, dass die Trickfilmmusik bei «Tom und Jerry» mit der Trompete, dank des Effekts eines Dämpfers, gespielt wird?

Versteckte kleine Talente Die Gruppe Schlagzeug mit ihrer vielfältigen Auswahl wurde gar vom Viertklässler und Musikschüler Gabriel Zettl präsentiert, und der Lärmpegel war bei den lustvollen Versuchen der Schüler entsprechend hoch und verlangte nach Gehörschützen oder wie die Kindergärtnerin Sarah Keiser spontan meinte: «Da geht die Post ab!» So ging es für die neugierigen und interessierten Kinder im Turnus von Schulzimmer zu Schul-zimmer, und während die einen noch etwas zögerlich oder scheu in die Instrumente bliesen und den einen und anderen Ton erzeugen konnten, gab es auch die Kecken und die Naturtalente, oder jene, die bereits ein Blasinstrument spielen. Diese brach-ten mit Hilfe der geduldigen Experten auf Anhieb kleine Melodien heraus oder konnten mit einem einfachen Trick die Tonleiter spielen: Sie bliesen einfach ins Instrument, während die Musiklehrpersonen die passenden Klappen oder Ventile drückten oder Löcher abdeckten. Auf alle Fälle war das Vergnügen bei den Schülern wie bei den Unterrichtenden gleichermassen gross, und der Posaunist Edgar Schmid brachte seine eigene Freude mit einem treffenden Lob an eine kleine musikalische Künstlerin auf den Punkt: «Häsch grad e chli Sound!» Eines glich sich denn auch sozusagen bei allen Musikdebütanten: Sie waren völlig hingerissen von diesem Angebot, und beim einen und anderen Schüler kristallisierte sich bereits ein Favorit heraus, was sich im Strahlen der Augen widerspiegelte. Elea hingegen seufzte und meinte: «Ich kann mich nicht entscheiden, mir haben alle Instrumente gefallen.» Auf alle Fälle freute sich Sandra Nick von der MG Egg, mit wie viel Spass sich die Schüler an unbekannte Blasmusikinstrumente gewagt hatten und damit beim einen und anderen hoffentlich die Freude an der Musik geweckt wurde. So hat sich denn der Einsatz der Musikschullehrpersonen und der MG Egg in die-sen zwei Lektionen mehr als gelohnt, und bei der Musikschule Einsiedeln bietet sich ja für alle Gelegenheit, das bevorzugte Instrument zu lernen.

Mit viel Freude werden von den Egger Kindern alle Instrumente ausprobiert. Fotos: Marlies Mathis

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