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Feuervogel statt Schildkröte

Feuervogel statt Schildkröte Feuervogel statt Schildkröte

ZWISCHENLUEGETEN 3

HASCHI GYR

Roger Federer mag von Tennis vielleicht etwas verstehen. Aber von Autos hat er keine Ahnung. Really. Da hat der Schweizer zusammen mit Mercedes eine Limousine entworfen, die aussieht wie eine Schildkröte, welche auf ihren 100. Geburtstag zukriecht. Mercedes-AMG GT 63 S E Performance heisst das tennisballgelbe Vehikel, dessen einziger Vorteil darin besteht, ein Einzelstück zu sein: ein scheusslicher Mocken von 2,4 Tonnen Gewicht. Das ist kein Familienauto, sondern ein Räumungspanzer. Ende November soll es für einen guten Zweck versteigert werden. Ich wette, die Schweizer Armee bietet mit.

Da lob ich mir meinen Pontiac (Sie wissen schon, das Einzige, was mir der Scheidungsanwalt gelassen hat …). Wenn es ein Auto gibt, das in Stil und Eleganz an unseren Tennismaestro erinnert, dann der Pontiac Firebird first generation. Feuervogel statt Schildkröte! Wenn Passanten meinen Pontiac sehen, zücken sie das Handy für ein Bild. Wenn Rogers Maschine vorbeiruckelt, zücken sie das Handy und bestellen Kopfwehtabletten.

Als grosser Federer-Fan hoffe ich natürlich, dass die Versteigerung einen schönen Batzen abwirft. Einen guten Zweck hätte ich auch schon: ein Stipendium für Roger an einer Hochschule für Gestaltung und Kunst … Sollte er keine Zeit dafür haben, kann er das Geld immer noch mir überweisen. Ich würde es dann zu 100 Prozent für meinen Pontiac einsetzen. Damit auch künftige Generationen noch in den Genuss kommen, ein schönes, ein richtiges Auto zu sehen.

* Gäbe es die Autopartei noch, würde Herr Hanspeter Gyr, das ehemalige Mitglied Nummer 13, sofort jede Petition unterschreiben, welche für Autos Mindeststandards in Sachen Ästhetik verlangt.

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