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Schwarzer Abend für Einsiedler Ringer

Schwarzer Abend für Einsiedler Ringer Schwarzer Abend für Einsiedler Ringer

Ringen, Swiss Premium League (NLA): Freiamt – Einsiedeln 34:6

Für die Ringerriege Einsiedeln setzte es eine hohe Auswärtsniederlage in der unbedeutenden Begegnung ab. Da sich wieder zwei Ringer verletzten, sieht es für Einsiedeln nicht gut aus.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Nach der guten Vorstellung vor einer Woche war Einsiedeln gegen Vizemeister Freiamt ohne Chance. Das wegen Verletzungen arg geschwächte Team konnte aber die Unterlegenheit in taktischer und technischer Hinsicht nicht verbergen. Die Mannschaft war von Beginn weg ratlos und liess sich von Freiamt richtiggehend überrumpeln. Doch es hat keinen Wert, um den heissen Brei zu reden und konkret sagen, dass Freiamt einfach in allen Belangen besser war.

Schwacher Start Schon der erste Kampf des Abends begann harzig. Dany Kälin kam gegen Flurin Meier nicht in die Gänge und musste sich vor Ablauf der ersten Runde schul-tern lassen. In einem spannenden Duell setzte sich Roman Zurfluh gegen Sven Neyer mit 5:1 durch. Nachdem sich Neyer in der ersten Runde aus einer gefährlichen Lage zu befreien vermochte, konnte er die Niederlage mit 5:1 in Grenzen halten und einen Mannschaftspunkt holen. Nach diesem miserablen Auftakt wehrte sich Gino Gugolz gegen Justin Raffin zwar tapfer, verlor aber deutlich mit 12:0. Davide Stanisci versuchte gegen den Internationalen Christian Zemp alles, zog aber in den entscheidenden Situationen anfangs meis-tens den Kürzeren. Obschon er in der zweiten Runde ebenfalls Akzente setzte, behielt Zemp mit 12:5 das bessere Ende. Sulayman Quraishi lieferte mit Nino Leutert einen sehenswerten Fight ab. Der Freiämtler holte die ersten Punkte, doch Quraishi konnte den Schaden in den ers-ten drei Minuten in Grenzen halten und bei der 11:1-Niederlage immerhin einen Mannschaftspunkt retten. Damit lag Freiamt bei Halbzeit 15:3 vorne.

Neyer musste aufgeben Nach der Pause musste sich Yves Neyer im freien Stil gegen den WM-Siebten Tanguy Darbellay beweisen. Der Walliser im Dienste Freiamts riss das Geschehen an sich und gab sich keine Blösse. Er kam immer wieder zu Wertungen und damit zu einem technisch überhöhten 20:4-Sieg. Riesenpech für Lars Neyer: Nach einem wuchtigen Angriff von Randy Vock blieb er mit schmerverzerrtem Gesicht am Rande des Mattenringes liegen und musste längere Zeit gepflegt werden. Wegen der gebrochenen Nase konnte er den Wettkampf nicht mehr fortsetzen und wird für die Playoffs ausfallen. Hochmotiviert gin-gen Sascha Weber und Kimi Käppeli ans Werk. Der Heimringer führte technisch die feinere Klinge und entschied das Duell mit 7:2 für sich. Jan Walker hätte gegen den ehemaligen Olympiateilnehmer Pascal Strebel antreten müssen. Wegen einer im Training zugezogenen Fussverletzung ging er keine Risiken ein und gab beim aussichtslosen Rückstand von Einsiedeln richtigerweise Forfait. Zuletzt ging es zwischen Lars Neyer und Joel Meier manchmal drunter und drüber. Der zehn Kilo leichtere Neyer bereitete seinem körperlich übermächtigen Gegner mehr Mühe als diesem lieb war. Nach einigen tollen Griffaktionen gewann der Heimringer technisch überhöht.

Trotz des am Schluss deutlichen Verdikts bekamen die Zuschauer einige spannende Kämpfe zu sehen. Momente, in denen die Einsiedler für einen anderen Ausgang hätten sorgen können, gab es aber nicht. Sie leisteten sich zu viele Fehler gegen ihre teilweise übermächtigen Gegner. Einig war man sich bei Einsiedeln. «Gegen diesen starken Gegner zu verlieren, ist gewiss keine Schande», sagte Trainer Urs Bürgler. Freiamts Erfolgsrezept war einmal mehr, dass es in allen Gewichtsklassen derzeit ausgezeichnet besetzt ist und dank des grossen Kaders variieren kann. Quo vadis Ringerriege Einsiedeln? Diese Frage stellt man sich bei Einsiedeln, nachdem die halbe Mannschaft verletzt ist. Niemand konnte direkt nach dem Match eine Antwort geben. Doch die Aussichten für die Playoffs sehen schlecht aus. Siehe Resultate.

Gino Gugolz (gelb) stand in dieser Saison das erste Mal im Einsatz für die Ringerriege Einsiedeln.

Viele angereiste Einsiedler Fans unterstützten die Ringerriege Einsiedeln vor Ort. Fotos: Wädi Kälin

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