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Nach Absturz im Vorjahr erholt sich die Honigernte heuer

Nach Absturz im Vorjahr erholt  sich die Honigernte heuer Nach Absturz im Vorjahr erholt  sich die Honigernte heuer

Nach einem der schlechtesten Honigerntejahre im letzten Jahr konnte sich der durchschnittliche Ertrag in diesem Jahr mit 24 Kilo pro Bienenvolk wieder auf einem ansprechenden Ernteniveau einpendeln.

DAMIAN BÜRGI

Der Frust sass im vergangenen Jahr tief bei den Schweizer Imkern. Nach den Rekordzahlen der Honigernte im Jahr 2020 mit bis zu dreissig Kilogramm pro Bienenvolk stürzte im letzten Jahr der Durchschnitt wetterbedingt auf sieben Kilogramm pro Volk ab. Nun konnte man sich heuer mit 24 Kilogramm Gesamtjahresernte bei der Apisuisse, dem nationalen Dachverband der Schweizerischen Bienenzüchtervereine, über stabile-re Zahlen freuen.

Massgeblich trug die überdurchschnittlich hohe Frühlingsernte zum verbesserten Ergebnis bei. Nebst dem sonnigen und trockenen Wetter vermochte auch die Bestäubungsleistung der Bienen zu glänzen und führte zu den überdurchschnittlichen Zahlen im Frühling. Diese starke Leistung der Bienen korreliert auch mit den hohen Erträgen aus den Zwetschgen-, Kirschen- und Apfelernten.

Schwyzer Ernte zufriedenstellend Mit durchaus erfreulichen Ergebnissen konnten auch die Schwyzer Imker in diesem Jahr Honig abernten. «Vor allem im frühen Frühling fiel die Ernte im Vergleich zu anderen Jahren eher hoch aus», erklärt Martin Schuler, Präsident des kantonalen Imkerverbands Schwyz.

Wie auch bei den schweizweiten Zahlen, lagen die Ernteergebnisse im Kanton Schwyz dann für den Sommer auf dem Durchschnittsniveau der Vorjahre. Die Jahresernte im Kanton Schwyz liegt bei 17 Kilogramm – somit klassiert man sich im unteren Viertel der Kantone im landesweiten Erntevergleich. Grund dafür ist laut Schuler der geringe Anteil der Waldhonigernte, der im Kanton Schwyz einen massgeblicheren Einfluss auf die Gesamternte hat als in anderen Kantonen.

Ein Blick auf die Zahlen bestätigt diese These: Im Jurabogen und in den Mittellandkantonen lag der geschätzte Waldhoniganteil über vierzig Prozent, weshalb gemäss Apisuisse in diesen Gebieten auch die Menge an Sommerhonig sehr hoch war.

Im Kanton Schwyz lag der Waldhoniganteil unter vierzig Prozent. Martin Schuler zeigt sich aber zufrieden ob der Fleissigkeit der Schwyzer Bienen: «Es ist fachlich zwar nicht korrekt ausgedrückt, aber die Bienen waren in diesem Jahr sehr pflegeleicht», witzelt der Rothenthurmer.

Bezüglich der Zukunft zeigt sich der oberste Schwyzer Bienenzüchter ebenfalls optimistisch: «Es besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage nach Imker- Grundkursen», führt Schuler aus.

Den Hype rund um das Imkern in den letzten Jahren führt er auf den im Jahr 2012 erschienenen Dokumentarfilm «More than Honey » des Schweizer Filmregisseurs Markus Imhoof zurück, in dem das weltweite Bienensterben und die Wichtigkeit der Bienen für die Nahrungsproduktion thematisiert werden: Bis heute ist er einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme der Schweiz. Woher kommt der Waldhonig?

Nebst der Honigverarbeitung aus Nektar von Blüten stellen Bienen auch Honig in den Wäldern her. Anstatt aus Blütennektar entsteht der Waldhonig durch Ausscheidungen von Läusen, dem sogenannten Honigtau.

Die Läuse nehmen Pflanzensaft aus den Siebröhren der Bäume auf und entnehmen dem Saft hauptsächlich Aminosäuren. Übrig bleibt der Honigtau, eine zuckerreiche Flüssigkeit, welche die Bienen aus der Laus herauspressen und zu Honig weiterverarbeiten.

Die Bienen konnten in diesem Jahr wieder besonders fleissig Honig produzieren.

Foto: Martin Schuler

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