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Der Kanton Schwyz kommt mit einem blauen Auge weg

Die Schweizerische Nationalbank hat einen Verlust von 142 Milliarden Franken angekündigt. Das bringt den Kantonen Probleme, die grosse Gewinnbeteiligungen budgetierten – nicht so Schwyz.

JÜRG AUF DER MAUR

Kantone wie Bern stöhnen. Sie rechnen damit, dass sie von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Hunderte von Millionen Franken nicht bekommen werden, obwohl diese bereits budgetiert worden sind. Grund: Die SNB kündigte an, dass sich in den ersten drei Quartalen bereits ein Verlust von 142 Milliarden Franken angehäuft habe.

Schwyz ist vorbereitet und hat vorgesorgt Damit zeichnet sich der grösste Verlust ab, den die SNB in ihrer Geschichte je eingefahren hat. Mit Folgen: Im Moment müssen die Finanzdirektoren der Kantone nämlich davon ausgehen, dass sie nicht mit einer Gewinnausschüttung rechnen dürfen.

«Das kann sich aber noch ändern», gibt sich Regierungsrat Kaspar Michel verhalten zuversichtlich. Zusammen mit Hermann Grab, dem Leiter des Amtes für Finanzen, kümmert er sich um die derzeit eigentlich florierende Schwyzer Staatskasse.

Schwyz erwartet gemäss Budget 2023 rund 25 Millionen Franken Gewinnausschüttung. «Wir haben schon aufgrund unserer Annahmen eine stark reduzierte Ausschüttung der SNB in unser Budget aufgenommen», sagt Michel. «Stabiler und solider Zustand»

Das wirkt sich nun positiv aus: «Konkrete Projekte, die nun zurückgestellt werden müssten, gibt es nicht», kündigt Michel an. Der Schwyzer Finanzhaushalt präsentiere sich, so der Finanzdirektor, «nach wie vor in einem sehr stabilen und soliden Zustand».

Das Eigenkapital von 830 Millionen Franken dürfte per Ende des Jahres 2026 noch rund 684 Millionen Franken betragen, rechneten Grab und Michel kürzlich vor. Für das kommende Jahr sind Nettoinvestitionen in der Höhe von 73 Millionen Franken vorgesehen. In den folgenden Jahren sollen sie gar bis auf 122 Millionen Franken (im Jahr 2026) erhöht werden.

Heuer budgetierte der Kanton noch 74,5 Millionen Franken Ausschüttungen von der SNB. Im Finanzplan der Jahre 2025 und 2026 sind dann bereits wieder je 37,3 Millionen Franken SNB-Ausschüttungen eingerechnet.

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