Halb voll. Halb leer.
KOMMENTAR
In ein Wellenbad der Gefühle wird getaucht, wer sich mit den aktuellen Einsiedler Finanzzahlen beschäftigt. Da zeichnet sich für das Ist-Jahr ein rekordmässiger Überschuss ab, der das Eigenkapital auf über 60 Millionen Franken katapultieren wird. Doch die Freude darüber wird durch eine noch gewaltigere Zahl getrübt: jene 80 Millionen Schul-den, welche Einsiedeln bis Ende 2026 sich aufbürdet. Und da der Bezirk über dieses Datum hinaus unverändert investiert, wird der Schuldenberg noch höher.
Die Entwicklung der Verschuldung bezeichnet Säckelmeister Andreas Kuriger unverändert als Problem Nummer eins. Die stetig schwerer werdende Last verhindert nicht nur eine durchaus realistische Steuersenkung, sondern engt den Spielraum für Verwaltung und Bezirksrat Jahr für Jahr mehr ein.
Unter diesen Vorzeichen fällt eine Orientierung nicht leicht. Die Gemütslage der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen dürfte sich irgendwo in der Mitte zwischen plus 60 und minus 80 Millionen einpendeln. Geht es dem Bezirk nun gut oder schlecht? Diese Frage ist ebenso schwierig zu beantworten wie jene nach dem halb vollen oder halb lee-ren Glas. Es dürften sich indes alle einig sein, dass das Glas immerhin noch nicht ausgetrunken ist.
Seite 5
VICTOR KÄLIN