«Bekenntnis zum Standort»
Spatenstich für das neue Produktionszentrum der Leuthold Mechanik AG an der Zürichstrasse
Die HLM an der Zürichstrasse befindet sich weiter auf Expansionskurs. Mit dem Spatenstich zum neuen Produktionszentrum trägt das Familienunternehmen dieser Entwicklung Rechnung.
VICTOR KÄLIN
Seit die Leuthold Mechanik AG 2013 ihre letzte Produktionseinheit von Samstagern an die Zürichstrasse in Einsiedeln verlegt hat, ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Aktuell beschäftigt die Firma als weltweit führender Produzent von Maschinen zur Herstellung von dünnwandigen Aluminiumverpackungen rund 180 Mitarbeitende. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Auf Land angewiesen Dass ein stetig wachsendes Unternehmen aber auch bauen muss und auf Landreserven angewiesen ist, betonte HLM-Verwaltungsratspräsident Heinz Leuthold am letzten Freitag, 21. Oktober, beim Spatenstich für das neue Gebäude. «In Samstagern hatten wir seinerzeit keinen Platz mehr», blickte er ein paar Jahre zurück. Einsiedeln bot ihm auf der Parzelle der ehemaligen Möbelfabrik Zehnder eine Alternative – und eine der erfolgreichsten Firmenansiedlungen unseres Ortes nahm ihren Lauf.
Und dennoch brauchte es zusätzlich die Genossame Dorf-Binzen und die Erbengemeinschaft Paul Kälin, damit im Kobiboden das Wachstum nicht vorzeitig gebremst wurde, sondern auf den Nachbarschaftsparzellen weitergeführt werden kann. Was dort entstehen soll, erläuterten Leuthold und Architekt Walter C. Petrig am letzten Freitag im Rahmen einer kleinen Feier.
Wohnen und Arbeiten am Ort
Mit dem Neubau des Produktionszentrums will die HLM zwei Ziele erreichen: Einerseits sollen damit das Firmenwachstum sichergestellt und Synergien genutzt werden, wozu eigens ein «Industriepark» für Tochter_r-men, Partner_rmen oder Start-ups eingeplant ist – inklusive neun Studios. «Damit», so Leuthold, «wird Arbeiten und Wohnen am selben Ort möglich.» Auch die HLM will «kreativen Leuten einen Platz anbieten».
Ein zweites Anliegen sind Heinz Leuthold «mehr Arbeitsplätze für Einsiedeln». Er stelle fest, dass im Ort so viele neue Wohnungen gebaut wurden und werden; die HLM will einen Beitrag leisten, hier nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten zu können. Neuartige Heizungstechnik
Architekt Walter C. Petrig erinnerte an den «nicht einfachen Baugrund» mit dem gespannten Grundwasserspiegel in einer Tiefe von 40 bis 45 Metern. Das fordert nicht nur die Pfählung, sondern auch die Energieversorgung des letztlich etwa 85’000 Kubikmeter grossen Neubaus. Eine alternative Lösung musste her, immer unter der Prämisse, möglichst viel Energie selbst zu produzieren.
Die Wahl _el auf eine Eisspeicherheizung. Diese besteht aus einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und einem Eisspeicher. Durch diese Kombination kann sie nicht nur dem Erdreich Wärme entziehen, sondern auch dem Wasser und der Umgebungsluft. Die Heizung dient sowohl der Wärme- und Kälteproduktion. Letztlich dürfte sie etwa den Energiebedarf von 200 Einfamilienhäusern abdecken.
Aufgrund der sich laufend verändernden technischen Fortschritte wartet man beim Neubau noch zu, auf welchen Speicher man letztlich setzen will. Auch hier bleibt die HLM am Puls der Zeit.
«An der Zukunft gebaut»
Für den kantonalen Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud sendet der Spatenstich «ein positives und starkes Signal an die Schwyzer Wirtschaft». Hier werde «an der Zukunft gebaut», und die HLM beweise Mut, gerade in dieser wirtschaftspolitisch schwierigen Zeit zu investieren. Nicht zuletzt aufgrund des neuartigen Energiesystems erwartet Andreas Barraud ein «ökologisches Vorzeigeprojekt».
Wenn alles reibungslos verläuft, soll 2025 die Eröffnung gefeiert werden können. Trotz fortlaufender Automatisierung dürfte die Mitarbeiterzahl mit dem Ausbau dann auf über 200 ansteigen.
Der Baugrund ist weiss eingehagt: Eine imposant grosse Fläche. Foto: sitech.ch
Spatenstich vor dem Hintergrund des charakteristischen Silos (von links): Heinz Leuthold (Verwaltungsratspräsident HLM), Florian Ochsner (Baggerbetrieb), Paul Schelbert (Bauleiter HLM) und Walter C. Petrig (Architekt).
Foto: Victor Kälin
Der Neubau ist oberirdisch via Fussgängerbrücke mit dem Betriebsgebäude (dem Silo, rechts im Bild) verbunden. Visualisierung: wpp