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Zur Erneuerung der Etzelwerkkonzession

LESERBRIEFE

Zum Recht des Bezirks Einsiedeln zur Wasserentnahme (Botschaft Bezirksgemeinde vom 20. September, Seiten 29–30): Je nach Situation kann es vorkommen, dass aus dem Sihlsee Wasser entnommen werden muss.

Der Artikel 10, betreffend die Wasserentnahme, muss zwingend den heutigen und zukünftigen Verhältnissen angepasst werden. Es gibt zwei völlig verschiedene Szenarien: Da wird erstens Wasser aus dem See genommen und zu 100 Prozent wieder zurückgeführt. Beispiele gefällig: Energetische Nutzung für Heizung, Kühlung oder Klimatisierung. Dann Wasser, das leihweise entzogen und zeitverschoben, mit etwas Verdunstungsverlust, wieder zurückfliesst, zum Beispiel, Eisfeld oder Beschneiung.

Dann existenziell wichtig für die zukünftigen Generationen: Wasserentnahme ohne Rückgabe, für die eigenen Infrastrukturen des Bezirkes, inklusive Landwirtschaft. Das ist ein unabdingbares Recht jeder Stauseegemeinde. Und das muss auch für Einsiedeln und den Sihlsee gelten!

Eine Wasserentnahme ohne Rückgabe für industrielle und touristische Nutzung kann zu angemessenen Preisen entschädigt werden.

Art. 10.6, die Entschädigung: Hier kommt die Gier der Mitkonzertanten so richtig zum Vorschein. Diese Wucherpreise sind inakzeptabel und müssen dringend abgelehnt werden. Eine Wasserentnahme ist so faktisch unmöglich.

Die Gratis-Wasserentnahme von 100’000 Kubikmetern pro Jahr in einem Grössen-Vergleich: Das entspricht 10 Prozent der jährlichen Förderung der Trinkwasserversorgung Einsiedeln. Und: das Kleinkraftwerk Schöngarn könnte damit ganze 2,3 Tage betrieben werden.

Wie sieht denn das Ganze heute aus? Nach meinem Wissen wird heute kein Wasser aus dem Sihlsee entnommen. Im Gegenteil, es wird Grundwasser in den Sihlsee gepumpt. Zum einen für den Betrieb von Wärmepumpen und zum andern für die Industrie. Die Nutzer zahlen dem Kanton 1 Rappen pro Kubikmeter. Hier bezahlen die Betreiber der Wärmepumpe und die Industrie das Wasser, und profitieren tut, wie könnte es anders sein, das Etzelwerk und die Mitkonzertanten.

Alois Kälin, Feilenstaub (Einsiedeln)

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