Bezirk Schwyz senkt zum dritten Mal in fünf Jahren die Steuern
Obwohl das Budget 2023 einen Mehraufwand aufweist, beantragt der Bezirksrat Schwyz eine Steuerfusssenkung von 50 auf 40 Prozent.
JOSIAS CLAVADETSCHER
Mittlere Überraschung im Bezirk Schwyz. Der Bezirksrat legt zusammen mit dem Voranschlag 2023 auch eine Steuersenkung vor, sogar eine recht deutliche. Der Steuerfuss soll von bisher 50 auf neu 40 Prozent einer Einheit reduziert werden.
Dies wäre dann die bereits dritte Steuersenkung seit 2018. Damals konnte der Steuerfuss von 60 auf 55 Prozent reduziert werden. Per 2020 folgte eine Reduktion auf 50 Prozent. Und jetzt geht es nochmals eine Stufe runter. Wie Bezirksammann Walter Tresch (Rothenthurm) erklärte, sei der Bezirksrat in den letzten zwei Jahren immer wieder mit Anfragen betreffend Steuersenkung konfrontiert worden, vor allem weil der Bezirk laufend Mehrerträge produziert habe. Derzeit beträgt das Eigenkapital tatsächlich bereits 30,8 Millionen Franken. Darum sei «der Zeitpunkt jetzt genau richtig», um die Steuern zu reduzieren.
Bezirksammann Tresch spiel-te damit auch auf die allgemeinen Kostensteigerungen an, denen die Bevölkerung zurzeit ausgesetzt ist. Von dieser Steuersenkung werden alle Steuerpflichtigen in den 15 Gemeinden des Bezirks profitieren.
Verlust von 2,8 Millionen Franken ist vertretbar
Das Budget 2023 rechnet, diese Steuersenkung einkalkuliert, mit einem Aufwandüberschuss von 2,8 Millionen Franken. Das sei verkraftbar und führe zu einer kleinen Reduktion des Eigenkapitals. Wie Säckelmeister René Gwerder (Muotathal) erläuterte, würde die Steuersenkung eigentlich zu Mindereinnahmen von 5 Millionen Franken führen. Da man aber nach wie vor mit einem steigenden Steuerertrag rechnet, ist nur ein Minus von 3,65 Millionen Franken eingerechnet worden.
Ebenfalls eingerechnet sind eine Teuerung von zwei Prozent auf den Löhnen und weitere zwei Prozent auf den Pensionskassenbeiträgen. Weiter muss-te aufgrund der hohen Arbeitsbelastung auf den beiden Notariaten – eine Folge des intensiven Immobilienhandels – um mehr als drei neue Arbeitsstellen aufgestockt werden, damit die Wartezeiten nicht unhaltbar lang werden.
Es wird weiter investiert
Im Investitionsbereich allerdings gibt es für den Bezirk keine Ruhepause. Bereits bewilligt ist die Erweiterung der Mittelpunktschule in Brunnen (7,7 Millionen Franken). In die Bezirksstrassen sollen nächstes Jahr 3,6 Millionen Franken investiert werden. So zum Beispiel in die streckenweise Sanierung der Pragelstrasse, in die Erneuerung der hinteren Brücke in Muotathal und in die Felssicherung eingangs Morschach. Weiter soll auf dem Bahnhofplatz Steinen eine Bus-Wendeschlaufe realisiert werden. Zwei Sachgeschäfte stehen an
An der Bezirksgemeinde vom 22. November stehen ebenfalls zwei Sachgeschäfte zur Vorberatung an. So ein Kredit von 1,96 Millionen Franken für den Einbau einer zweiten Rauchgasreinigungsanlage im Krematorium in Seewen. Und weiter die Abtretung der Seewenstrasse auf dem Gemeindegebiet von Ingenbohl an diese Gemeinde, davon ausgenommen ist die Langenstegbrücke über die Muota. Mit dieser Strassenabtretung verbunden ist ein Kredit von 5,2 Millionen Franken, welcher für die Sanierung der Strasse und als Beitrag an die Erschliessung von Brunnen Nord vorgesehen ist. Über diese Sachgeschäfte wird an der Urne im kommenden Jahr am 12. März entschieden.
Budget Bezirk Schwyz 2023
Laufende Rechnung (in Fr.)
Aufwand 63,73 Mio. Ertrag 60,89 Mio. Aufwandüberschuss 2,84 Mio.
Investitionsrechnung Ausgaben 12,03 Mio. Einnahmen 2,13 Mio. Nettoinvestitionen 9,90 Mio.
Steuerfuss 2023 40 Prozent (bisher 50 Prozent)