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Liegenschaften polieren Rechnung

Liegenschaften polieren Rechnung Liegenschaften polieren Rechnung

Der Jahresbericht 2021 der Oberallmeindkorporation zeigt: Viel Aufwand für die Region.

ste. Erstmals seit Jahren ist die Mitgliederzahl der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK) trotz 266 Neuaufnahmen im Jahr 2021 leicht zurückgegangen. Die über 900 Jahre alte Korporation wies 19’415 Mitglieder auf, 129 weniger als im Jahr zuvor. Sie ist zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen und bietet 34,2 Vollzeitstellen an. Über die Hälfte davon entfallen auf die Waldbewirtschaftung. Der Umsatz belief sich auf 9,25 Millionen Franken, der Jahresgewinn wird mit 273’000 Franken ausgewiesen.

Die Bedeutung und Wertschöpfung für die Region ist beträchtlich. Die Oberallmeind unterhält mit grossem Aufwand viele Erschliessungsstrassen für ihre Wäldereien und Alpbetriebe, ist für den Hochwasserschutz an unzähligen Wuhrkorporationen beteiligt, hegt und pflegt weite Gebiete, Wälder und Alpen im Bezirk Schwyz.

1,7 Millionen Franken Mieteinnahmen Doch nicht mehr der Wald oder die Alpwirtschaft sind wie noch vor 50 Jahren die finanziell tragenden Säulen der OAK, sondern längst sind es die Immobilien geworden. Die derzeit 100 vermieteten Wohn- und Geschäftseinheiten spiesen die Kasse letztes Jahr mit Mietzinseinnahmen von 1,71 Millionen Franken, fast 200’000 Franken mehr als im Vorjahr. Daraus resultierte ein Cashflow vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von 1,4 Millionen Franken. Über eine Million Franken brach-ten ausserdem Baurechte, Wasserzinsen und touristische Nutzungsabgeltungen ein.

Die Wald- und Forstwirtschaft brachten 434’000 Franken Cashflow ein (siehe Box), die Alpwirtschaft 161’000 Franken. Weiter hat die OAK die Bergwirtschaft Sahli-Alp gekauft und konnte vom Kanton die Parzelle käuflich erwerben, auf welcher das Holzheizwerk des Fernwärmeverbundes Rothenthurm gebaut wurde.

Investitionen in Fernwärme

Weiter baut die OAK in Rothenthurm ein eigenes Fernwärmekraftwerk auf, das mit einheimischem Holz betrieben wird und die Bevölkerung von Öl und Gas unabhängig macht. Zudem ist sie an weiteren kleineren Fernwärmewerken beteiligt und sammelt diese Engagements in der OAK Energie AG.

Für ihre Mitglieder veranstaltet die Oberallmeindkorporation Schwyz jährlich eine Bürgeraktion. Letztes Jahr konnten so fast 8000 Gratistickets für die Benützung der Drehgondelbahn auf den Mostelberg (Sattel) abgegeben werden.

An der Oberallmeindgemeinde im vergangenen Oktober trat Präsident Fidel Schorno zurück. An seine Stelle wurde der bisherige Vizepräsident Markus Bürgler, Illgau, gewählt. Das Arther Viertel vertritt neu Louis Pfyl im Verwaltungsrat. Felix Lüscher, Bereichsleiter Wald, übergab den Stab an Thomas Hediger. An der Dezembersitzung wählte der Verwaltungsrat Gregor Lutz zum neuen Bereichsleiter Bau.

Die kommende Oberallmeindgemeinde findet am 16. Oktober im Ring zu Ibach statt.

Holzpreise ziehen an Auf dem Holzmarkt kam es letztes Jahr «zu einer nie zuvor gesehenen Dynamik», hält der Jahresbericht der OAK fest. Zu Jahresbeginn seien die Aussichten noch sehr ernüchternd gewesen, der Holzpreis lag auf einem Allzeittief. Doch zu Beginn des Frühlings kam es innerhalb weniger Wochen zu einem Nachfrageüberhang. «Die grosse Ernüchterung für die Waldbesitzer war, dass man an der erfreulichen Entwicklung auf dem Holzmarkt lange Zeit nicht teilhaben konnte», schreibt die Oberallmeind. Erst vor den Sommerferien reagierte die Holzindustrie «mit der längst überfälligen Preiserhöhung».

Die Nachfrage nach Schweizer Holz blieb bis zum Jahresende gross. Der Gesamterlös stieg bei der OAK im Vergleich zum Vorjahr um gut 15 Prozent auf 4,1 Millionen Franken, der Gesamtaufwand belief sich auf 3,66 Millionen Franken. Derzeit profitiert die Oberallmeind von steigenden Preisen beim Absatz von Brennholz.

Die Oberallmeindkorporation steckt viel Arbeit und Geld in die Erneuerung und Erhaltung von Alpgebäuden, so letztes Jahr in die Sanierung und Erweiterung im Brunalpeli.

Foto. zvg

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