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In die grösste Gefahr versetzt

In die grösste  Gefahr versetzt In die grösste  Gefahr versetzt

Unter-Jberg. 29. September 1897. (Kor.) Leider hat das lange anhaltende Regenwetter auch in unserer Gemeinde eine höchst bedenkliche Nachwirkung zurückgelassen. Von der obern «Stöckweid» durch das untere «Geschwend» bis in die Minster ist die ganze grosse Fläche mit sieben Heimwesen, ihren Häusern und Ställen in die grösste Gefahr versetzt.

Mit Furcht und Bangen sahen die guten Leute Risse um Risse, Rutschungen um Rutschungen, Verschiebungen um Verschiebungen. Der lehmartige Boden ist in stetiger Bewegung, dass das Schlimmste zu befürchten ist. Häuser und Ställe sind ab ihren Fundamenten verschoben, Brücken und Übergänge demoliert und weggerissen, die schönen Bergheimwesen mit Spälten und Rüfenen zerklüftet. In der obern Stöckweid haben sich wegen zu geringem Wasserabfluss Teiche und Sümpfe gebildet. Die Erdrisse sind mit Wasser gefüllt und von der Stöckweidfluh ha-ben sich Steine und Geschiebe in grosser Menge losgelöst und stossen unaufhaltsam nach unten. Besonders ist’s ein Koloss von einem Stein, der herabgestürzt, sich zum Teil in die schlammige Tiefe versenkt und langsam mit dem ganzen untern «Geschwend» ins Minsterbachbett zu rutschen droht. DIe Regierung ist von der drohenden Sachlage in Kenntnis gesetzt.

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