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Wenn 240 Tonnen fliegen lernen

Wenn 240 Tonnen fliegen lernen Wenn 240 Tonnen fliegen lernen

Aushub und Einhub der Biberbrücke in Biberbrugg erfolgten plangemäss

Am letzten Samstag wurden in Biberbrugg mit einem imponierenden Raupenkran attraktive Bauarbeiten erfolgreich durchgeführt.

KONRAD SCHULER

Seit Ostern ersetzt die Südostbahn die Biberbrücke in Biberbrugg Schritt für Schritt und rechnet dabei mit Kosten von rund 2,5 Millionen Franken.

Die sogenannte Biberbrücke 1 wurde im Jahre 1961 erstellt. Die Brücke befindet sich unmittelbar südlich des Bahnhofs Biberbrugg und nahe bei der Einmündung der Biber in die Alp. Sie führt den Bahnverkehr über den Fluss Biber und verläuft parallel zur Strassenverkehrsbrücke. Der alte Brückentrog wies neben Verwitterungsschäden auch statische Defizite auf. Deshalb ersetzt die Südostbahn den alten Brückentrog durch einen neuen, der die Nutzung der Brücke für die nächsten 50 bis 100 Jahre gewährleisten soll.

In den letzten Monaten wurde der Unterbau der Biberbrücke saniert. Im Flussbett wurde in drei Bahnen eine Sohlplatte betoniert. Die Widerlagerwände und Flügelmauern wurden ersetzt. Parallel zum Einbau der Sohlplatte und dem Neubau der Widerlagerwände wurden auf dem Vorplatz des Asylzentrums die Arbeiten für die Bauinstallation des Raupenkrans vorangetrieben. Vorerst wurde eine Kiesschüttung bis maximal eineinhalb Meter tief vorgenommen. Darauf wurden Stahlplatten verlegt. Auf dem Vorplatz des Asylzentrums liefen auch die Arbeiten am vor Ort fabrizierten neuen Brückentrog ab.

Attraktive Bauarbeiten wie geplant

Letzte Woche erfolgte der Trans-port des imponierenden Raupenkrans. Dabei mussten diverse Ausstellplätze an den Strassen von der Autobahn her bis nach Einsiedeln in Bereitschaft gehalten werden.

Der eingesetzte Raupenkran kann je nach Verhältnissen auf der Baustelle bis zu Tausend Tonnen anheben und verschieben. Er ist 250 Tonnen schwer.

Die neue Brücke in Biberbrugg hat ein Gewicht von 240 Tonnen. Sie ist mit 16,5 Meter Länge etwas länger als die bisherige. Tatsächlich konnte der Aushub dann dank rascherem Vorwärtsschreiten der Arbeiten schon frühmorgens um 5 Uhr erfolgen.

Am Samstagmittag durften zahlreiche Schaulustige dann Zeuge einer ausserordentlich attraktiven Bauetappe werden. Kurz vor dem Mittag wurden beim vorfabrizierten Brückentrog noch diverse Leitungen montiert. Etwa ab 12.15 Uhr wurde die Brücke dann langsam angehoben und zur Baustelle transportiert. Der ganze Vorgang wurde bei leichtem Regen ausgeführt und dauerte rund anderthalb Stunden.

Grosse Masse und Millimeterarbeit

Imponierend waren insbesondere zwei Tatsachen: einerseits die 240 Tonnen schwere Masse, die verschoben werden musste, anderseits die millimetergenauen Arbeiten, die ausgeführt wurden.

Allein das Gegengewicht beim Raupenkran betrug satte 450 Tonnen. Die Verschiebung und der Einhub erfolgte in Millimeter- und Zentimeterschritten. Rund 20 Mitarbeitende sorgten für einen unfallfreien und zwischenfallslosen Ablauf.

Die Brücke war also bereits am Samstagnachmittag um etwa 13.30 Uhr eingebaut statt wie grob geschätzt am Samstagabend. Wieso das so möglich war, kommentierte SOB-Gesamtprojektleiter Beat Burgherr so: «Wir haben den Zeitpunkt des Aushubs und Einhubs im Bauprogramm nur grob abschätzen können. Für die vielen Arbeitsschritte wird der Zeitbedarf nach Möglichkeit immer vorsichtig kalkuliert, insbesondere bei Abbrucharbeiten, bei welchen man nie sicher ist vor irgendwelchen Überraschungen. Bei der Biberbrücke blieben diese glücklicherweise aus. Auch dank der hervorragenden Arbeit auf der Baustelle war der Baufortschritt schneller möglich. Zudem konnten gewisse Arbeiten auch schon in der Vorbereitungszeit erledigt werden.»

Alles in Minne

Beat Burgherr ist mit den bisherigen Arbeiten sehr zufrieden. «Die Arbeiten verliefen bisher unfallfrei. Es gab keine nennenswerten Zwischenfälle. Zeitplan und Bauprogramm konnten eingehalten werden.»

Der Brückentrog kam Schritt für Schritt näher an den Bestimmungsort. Fotos: Konrad Schuler

Der mehrere Hundert Tonnen schwere Raupenkran mit einem Gegengewicht von 450 Tonnen transportierte den 240 Tonnen schweren Brückentrog langsam an den Bestimmungsort.

Am Samstagmittag war es so weit. Die ersten Zaungäste warteten im sanften Regen auf den spektakulären Einhub des neuen Brückentrogs.

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