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Der FC Einsiedeln siegt im Cupspiel – die Hauptprobe ist geglückt

Der FC Einsiedeln siegt im Cupspiel –  die Hauptprobe ist geglückt Der FC Einsiedeln siegt im Cupspiel –  die Hauptprobe ist geglückt

In einer spielerisch bescheidenen aber umso spannenderen Cuppartie vermag der FC Feusisberg-Schindellegi bis in die Schlussphase mitzuhalten, ehe Luca Espinosa und Marko Prskalo mit ihren Treffern innerhalb von zwei Minuten die Entscheidung zugunsten des FC Einsiedeln herbeiführen.

BEAT SUTER

Cupspiele leben von der Affiche David gegen Goliath. Auch am Sonntagmittag erhofften sich die einheimischen Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Sportplatz Weni in Feusisberg, dass sich die biblische Legende ein weiteres Mal in der Cupgeschichte des Fussballs wiederholen möge.

Wenn der Gegner nicht nur «grösser» ist, sondern auch noch aus der Nachbarschaft kommt, wäre die (Schaden)Freude natürlich noch um einiges grösser. Ein Sieg der Gelben im ersten offiziellen Aufeinandertreffen gegen den FC Einsiedeln – man würde dem aktuellen FCFS wohl ein Denkmal setzen. Der FC Einsiedeln präsentierte sich mit breiter Brust Nun, ein Sieg Davids kommt halt doch eher selten vor. Wenn sich dieser am Schluss aber trotz verlorenem Kampf mit erhobenem Haupt vom Feld begeben und sich als moralischer Sieger auf die Schultern klopfen lassen kann, haben beide Parteien was zu feiern. Genau dies passierte in der ersten Cuprunde zwischen dem FC Feusisberg-Schindellegi und dem FC Einsiedeln.

Der FCE, der neben einem Remis alle Testspiele während der Vorbereitungszeit auf die neue Saison gewann, präsentierte sich mit breiter Brust und nahm den Schwung aus den vergangenen Wochen gleich mit. Zwanzig Minuten lang mussten die Höfner ziemlich unten durch. Prskalo und Espinosa überrannten ihre Gegner in dieser Phase, agierten im Abschluss aber zu ungenau oder scheiterten am besten Feusisberger, an Torhüter Raimann, der im gesamten Spiel Bälle mit teilweise unglaublichen Reflexen parierte.

Wie der Underdog den Ausgleich schaffte Die Druckphase brachte bereits nach sieben Minuten die vermeintlich beruhigende Führung für den FCE: Espinosa nützte die zweite von zahlreichen Möglichkeiten, was die Nerven des Teams beruhigen sollte. Je länger das Spiel dauerte, verwandelte sich die vermeintliche Ruhe in Sorglosigkeit, ja teilweise in Fahrlässigkeit.

Es passte nicht mehr viel zusammen. Ein Eckballtriple für den FCFS brachte zwar noch nicht die Wende, aber die ers-ten ganz dicken Chancen für die Feusisberger. Mit jeder Ecke, die durch Fuchs unheimlich gefährlich und mit viel Zug getreten wurden, näherte sich der Underdog dem ersten Torerfolg. Es kam wie es kommen muss-te: Die Leidenschaft der Gastgeber wurde in der 41. Minute mit dem Ausgleich durch Xussen belohnt. Luca Corrado, der den gesperrten Philippe Rechsteiner an der Seitenlinie vertrat, dürfte die eingeschlichene Passivität seiner Mannschaft nicht übersehen haben. Frische Kräfte nach der Pause sollten sein Team wieder aus dem Dornröschenschlaf rütteln. Es gibt keinen Grund für das Team, vom Boden abzuheben Die erste Szene nach dem Pausentee zeigte gleich das Hauptproblem des FCE an diesem Nachmittag: Mit technisch schönen Lobs spielten sich Vonderlinn und Espinosa vor das Tor, doch an der Effizienz änderte sich nichts.

Aber wenn auch alles richtig gemacht wurde (zum Beispiel in der 78. Minute eine Zehnder-Granate in Richtung Torkreuz), stand da halt immer noch Teufelskerl Raimann – allzeit bereit, zu einer Flugshow anzusetzen. Doch Goliath wäre nicht Goliath, wenn er einfach so resignieren würde. Und so verwertete Luca Espinosa Abazajs feines Zuspiel fünf Minuten vor Schluss doch noch zur rotschwarzen Führung. Zwei Minuten später machte Prskalo den Deckel endgültig drauf.

Die Hauptprobe vor dem ers-ten Meisterschaftsspiel gegen die Blue Stars aus Zürich ist resultatmässig geglückt. Dass man in der zweiten Halbzeit zwischen den Höfnern und dem FCE lange Zeit keinen Klassenunterscheid mehr gesehen hat, wird dafür sorgen, dass das Team keinen Grund hat, vom Boden abzuheben. Im Gegenteil: Von Feusisbergs Leidenschaft können sich die Klosterdörfler ein grosses Stück abschneiden und als Souvenir mit über den Etzel tragen.

Matchtelegramm

Cup regional – 1. Runde: FC Feusisberg/ Schindellegi – FC Einsiedeln 1:3 (1:1). Sportplatz Weni – 200 Zuschauer.

Tore: 7. Espinosa 0:1, 43. Xussen 1:1, 85. Espinosa 1:2, 87. Prskalo 1:3

FC Feusisberg/Schindellegi: Raimann, Kälin, Dahme, Ziltener, Treichler, Gabler (55. M. Wind), Böni, Fuchs, Ochsner (83. Keller), Carvalho (83. Altobelli), Xussen (87. R. Wind)

FC Einsiedeln: Robin Nützel, Luca Albert (46. K. Monterrubio), Fabian Langhart, Francesco Amendola (88. M. De Ieso), Siro Gyr (46. O. Borner), Sergio Zambelli, Benjamin Abazaj, Kevin Puljic (46. S. Vonderlinn), Noel Zehnder (81. L. Albert), Marko Prskalo, Lukas Espinosa

Ersatztorhüter: Richmond Hockman Nicht im Aufgebot: M. Schönbächler, L. Sefedini, P. Fässler, D. Räber, M. Nützel, A. Giansiracusa, D. Babic, S. Heini, J. Rüttimann

Verwarnungen: Amendola, Zambelli, Espinosa, Monterrubio. Fünf Mal Gelb gegen FCFS

Bemerkungen: Erste von drei Spielsperren für Trainer Rechsteiner. Etliche Spieler mit Vergangenheit beim Gegner auf beiden Seiten. 24. Minute: Lattenschuss (Ziltener), 28. Minute: Pfostenschuss (Prskalo). Beste Bedingungen.

Der vorentscheidende Treffer von Lukas Espinosa fiel in der 85. Minute zum 2:1 für den FC Einsiedeln. Foto: Bruno Füchslin

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