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Gegen Pirmin Reichmuth war kein Kraut gewachsen

Gegen Pirmin Reichmuth war kein Kraut gewachsen Gegen Pirmin Reichmuth war kein Kraut gewachsen

Mit einer Meisterleistung wartete Pirmin Reichmuth am 55. Zugerbergschwinget vor 850 Zuschauern auf. Im Schlussgang bodigte er nach 2.02 Minuten mit innerem Haken Marcel Bieri und siegte mit Punkte-Maximum.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Auf dem Zugerberg stiegen nach den Jungschwingern 71 Aktive in die Zwilchhosen. Dabei nahmen die Eidgenossen Pirmin Reichmuth und Marcel Bieri das Zepter von Beginn weg fest in ihre Hände. Die beiden marschierten im Gleichschritt Richtung Schlussgang und kamen zu schnellen Siegen. Für den 26-jährigen Pirmin Reichmuth war es eine willkommene Wettkampfgelegenheit vor den nächsten Grossanlässen. Dabei hinterliess er einen bestechenden Eindruck und hatte seine Gegner jederzeit im Griff. Seiner kompromisslosen Schwingweise und seinen explosiven Zügen hatte niemand etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Zum Auftakt manövrierte er Andy Murer und Alex Schuler mit wuchtigen Kurzzügen aus dem Wege. Es gelang ihm darauf, auch die drei nächsten Kontrahenten mit der Höchstnote zu bezwingen. Am meisten Wider-stand leistete ihm David Wüst, der sich zweimal über die Brücke retten konnte, ehe für ihn das Aus kam.

Marcel Bieri bestätigte seinen Formanstieg und scheint wieder zur alten Stärke zu finden. Er bearbeitete seine Widersacher meistens mit seinem «Spezialkurz », bis sie sturmreif waren.

«Obschon es an einem Rangschwinget schwierig ist, die Spannung aufzubauen, ist es mir gut gelungen. Im Schlussgang wollte ich gewinnen, obschon mir ein Gestellter für den Sieg gereicht hätte», sagte Pirmin Reichmuth. Am nächsten Sonntag wird er auf dem Brünig antreten, wo er auf die Berner und Nordostschweizer Elite treffen wird. Zusammen mit Joel Wicki ist er als grösste Königshoffnung der Innerschweizer gehandelt.

Die Zuger hatten das Geschehen fest in ihren Händen, was die Schlussrangliste widerspiegelt. Der Nichtkranzer Marco Hürlimann, der im Ausstich die Kranzer Reto Waser und Ronny Heinzer besiegte, klassierte sich vor seinen Verbandskollegen Marco und Roland Reichmuth.

Die Schwyzer hatten mit dem Ausgang an der Spitze nichts zu tun.

Zwei Auszeichnungen Angeführt wurde die Einsiedler Delegation von Daniel Inderbitzin. Der 30-jährige Kranzer erwischte mit den Niederlagen gegen David Wüest und Andy Murer einen denkbar schlechten Start. Doch mit drei Siegen durfte er sich noch Hoffnungen auf eine gute Platzierung machen. Diese wurden mit der Niederlage gegen Roland Reichmuth zunichte gemacht. Doch reichte es ihm zum Gewinn der Auszeichnung. Der Trachslauer Fabian Birchler wurde von der Einteilung nicht geschont. Nach einem ansprechenden Beginn wurden ihm im Ausstich zwei starke Gegner vorgesetzt. Nachdem er gegen Fabian Durrer, dem Gewinner des diesjährigen Ob- und Nidwaldner Kantonalen, den Kürzeren ziehen musste, brachte er den Verbandskranzer Marco Lussi an den Rand einer Niederlage. Doch vermochte sich sein Kontrahent aus einer gefährlichen Lage zu befreien und konnte das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden. Dennoch holte er sich die Auszeichnung, die Thomas Schuler, Kevin Steinauer, Reto Pfyl, Andrin Kauflin und Tim Ochsner verfehlten. Sie mussten erfahren, dass die Bäume im Schwingen nicht allzu schnell in den Himmel wachsen.

Pirmin Reichmuth (links) setzt im Schlussgang gegen Marcel Bieri zum inneren Haken an.

Fabian Birchler (links) und Daniel Inderbitzin gewannen die Auszeichnung. Fotos: Werner Schönbächler

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