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«Musik kann Frieden stiften und die Welt besser machen»

«Musik kann Frieden stiften und die Welt besser machen» «Musik kann Frieden stiften und die Welt besser machen»

Der Singkreis St. Cäcilia Einsiedeln tritt unter der Leitung von Fabian Bucher am Kirchenklangfest 2022 (Cantars) auf, das morgen Samstag in der Jugendkirche über die Bühne geht.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Was geht ab morgen Samstag, um 16 Uhr, in der Jugendkirche Einsiedeln? Der Singkreis St. Cäcilia Einsiedeln führt die Kleine deutsche Festmesse «Gib uns Frieden » von Paul Huber auf – begleitet von einem Bläserquartett (Timo Zosso, Walter Kälin, Patrick Schönbächler und Franz Kälin) und der Orgel (Mirjam Föllmi). Was zeichnet diese Messe von Paul Huber aus? Es handelt sich um eine gemässigt moderne Messe, die eine interessante Herausforderung darstellt, weil sie sehr kontrastreich ist. Das Werk ist geprägt von raffinierter Harmonik, einer intensiven Verknüpfung von Musik und Text und einer mystisch-festlichen Grundstimmung. Wie beschreiben Sie die Werke des Komponisten Paul Huber? Paul Hubers musikalisches Schaffen wird durch sein Bestreben, den Regungen der mensch-lichen Seele einen melodischen Ausdruck zu verleihen, charakterisiert, wobei er Tradition und Zeitgeist zu verbinden versuchte.

Ist es Schicksal oder Zufall, dass der Chor ausgerechnet «Gib uns Frieden» singt? Als wir das Programm zusammengestellt hatten, war der Ukraine- Krieg noch nicht ausgebrochen. Der eindringliche Wunsch «Gib uns Frieden» soll darum nicht nur für uns, sondern auch für die aktuelle Situation in Europa erbeten werden. Auch das Stück von Mendelssohn Bartholdy, das Sie sin-gen, handelt vom Frieden: Welche Rolle spielt Kirchenmusik in diesen turbulenten Zeiten? Kirchenmusik bereichert und vertieft die Liturgie. Die in die-ser Musik inneliegende Religiosität und Spiritualität gibt uns Halt, Kraft und innere Ruhe in unserem alltäglichen Leben. War es Ihr Bubentraum, dereinst Kirchenmusiker zu werden?

Mein Traumberuf war Primarlehrer. Im Lehrerseminar hat sich dann meine Freude an der Musik intensiviert. Und so habe ich noch ein Musikstudium (Orgel und Chorleiter) in Angriff genommen. Schule, Musik und Familie würde ich als die drei tragenden Säulen meines Lebens

bezeichnen.

Was fasziniert Sie im Speziellen an der Kirchenmusik?

Kirchenmusik ist in der Lage, die Liturgie in einem Gottesdienst vertiefend mitzugestalten: Sie geht Hand in Hand mit den Texten der Liturgie. Der Gesang eines Chors oder Orgelmusik können die Herzen der Gläubigen oft noch tiefer berühren als das gesprochene Wort. Welche Rolle nehmen Sie in der Kirchgemeinde Einsiedeln ein? Ich bin als Koordinator Ansprechperson für Organistinnen und Organisten und die Verantwortlichen der Kirchenchöre sowie Verbindung zu den Seelsorgern. Ich unterstütze bei Bedarf die Chorleitungen und helfe mit, wenn Unterstützung gefragt ist. Ich übernehme gerne auch Orgeldienste in der Pfarrei Einsiedeln.

Wie haben Sie es selber mit der Religion? Ich fühle mich als gläubiger Mensch, der ökumenisch geprägt ist und sich ganz einfach als Christ bezeichnet. Wie hat sich der Musikunterricht in der Primarschule verändert?

Neuerdings müssen angehende Primarlehrerinnen und Primalehrer wieder ein Instrument lernen. Darin kommt zum Ausdruck, wie gross der Stellenwert des Musikunterrichts an den Primarschulen ist. Wäre unsere Welt besser, wenn die Leute mehr singen würden? Vor einem Monat ging das Festival der Chöre über die Bühne: Über 300 Chöre und 9000 Sänger haben für eine einzigartige eindrückliche Atmosphäre gesorgt. Ich glaube in der Tat, dass Musik in der Lage ist, Frieden zu stiften und die Welt ein bisschen besser und klangvoller zu machen.

Foto: Magnus Leibundgut

Fabian Bucher

Jahrgang: 1972 Wohnort: Pfäffikon Beruf: Primarlehrer, Schulleiter Kirchenmusiker

Hobbys: Musik, Computer, Familie

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