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«Sprache ist nicht nur Kommunikation»

«Sprache ist nicht nur  Kommunikation» «Sprache ist nicht nur  Kommunikation»

Rahel Fässler aus Unteriberg wurde für ihre Bachelorarbeit zum Thema «Sprachlernen mit mehrsprachigen Kindern» ausgezeichnet.

JASMIN REICHLIN

Laut einer Bevölkerungsstatistik aus dem Jahr 2019 hat in der Schweiz ein Viertel der Bevölkerung unter 15 Jahren einen Migrationshintergrund, so das Bundesamt für Statistik im vergangenen Jahr. Folglich ist für eine erfolgreiche Integration das Erlernen der deutschen Sprache essenziell. Rahel Fässler, Absolventin der PH Schwyz, widmete sich in ihrer Bachelorarbeit der Frage, wie sich die lautsprachliche Förderung auf die Sprachkompetenz mehrsprachiger Kinder auswirkt.

Die Unteribergerin hat während ihres zweiten Jahres an der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) selbst Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet. «Als Lehrperson erhält man Einblicke in andere Kulturen », sagt die 22-Jährige». Im Theorieteil behandelte Rahel Fässler unter anderem die phonologische Bewusstheit. Dies umfasst das Erkennen von Reimen, das Klatschen von Silben und das Vergleichen von Lauten. Für den praktischen Teil fokussierte sie sich auf drei Kinder, welche den DaZ-Unterricht besuchen. Davon sprechen zwei von drei Kindern zu Hause kaum bis kein Deutsch. Mit den drei Kindern aus der Region führte sie zu Beginn der Arbeit einen Test zur Erhebung der phonologischen Bewusstheit durch.

Spielerisch eine Sprache erlernen Anhand der Ergebnisse stell-te Rahel Fässler eine Fördereinheit für die ganze Klasse zusammen. Diese Aufgaben, die Reime, Silbenzählen, Anlautanalyse sowie Lautsynthese umfassten, verpackte sie spielerisch in eine Geschichte. «Im Kindergarten ist es sehr wichtig, mit Symbolfiguren zu arbeiten.» Denn: «Sprache ist nicht nur Kommunikation, sondern auch Spiel!», weiss die künftige Lehrerin. Deshalb erhielten die Kinder über mehrere Wochen die Aufgabe, dem Zwerg Naseweis mit seinen Rätseln zu helfen, damit er die Zwergenschule besuchen darf. Zum Schluss der Fördereinheit führte sie mit den drei Kindern erneut den anfänglichen Test durch. Daraus resultierte, dass sich zwei von drei Kindern im Deutsch sichtlich verbessert hatten. Das dritte Kind hingegen wies von Anfang an schon ein sehr hohes Niveau auf und stagnierte.

Die Wiederholung ist entscheidend

Aus ihrer Bachelorarbeit gewann die 22-Jährige folgende Erkenntnisse: «Die Sequenzen müssen für den Lernerfolg nicht immer riesig sein, oftmals reichen kleine, diskrete Aufgaben im Alltag, um das phonologische Bewusstsein zu stärken. Wichtig ist die regelmässige Wiederholung», erklärt Rahel Fässler.

Die Unteribergerin findet es wichtig, dass die Kinder möglichst früh Deutsch lernen, damit sie später aktiv am Unterricht teilnehmen und so ihr vol-les Potenzial zeigen können.

Rahel Fässler aus Unteriberg beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Sprachförderung mehrsprachiger Kinder.

Foto: Lukas Imhof

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