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50 Grosserinnen genossen das Erlebnis Appenzell

50 Grosserinnen genossen  das Erlebnis Appenzell 50 Grosserinnen genossen  das Erlebnis Appenzell

Am letzten Samstag fand die langersehnte Vereinsreise ins Dorf Appenzell statt.

Mitg. 50 Frauen reisten mit dem Car direkt nach Appenzell. Auf dem Landsgemeindeplatz hies-sen uns der Ausserrhoder Werner und der Innerrhoder Marcel willkommen. Wir Frauen wurden in zwei Gruppen eingeteilt und jede folgte ihrem Appenzeller. Die meisten von uns gingen von einer beschaulichen Führung durch das Dorf aus, hiess es im Programm doch als Hinweis «Brauchtum und Tradition». Doch weit gefehlt! Wir wurden in einen Raum geführt, wo es zuerst hinsetzen und zuhören hiess. Werner erklärte uns seine Tracht und den Unterschied zu der der Innerrhödler. So haben sie etwa weisse Knopflöcher und das Gilet nur mit Edelweissen bestickt. Die Innerrhödler haben gelbe Knopflöcher und dazu noch Enziane auf den Gilets. Die Tracht ist etwa im 17./18. Jahrhundert entstanden.

Auch erfuhren wir, was genau der Ohrring bedeutet. Das runde Ding stellt das Chesseli dar, mit welchem man auf der Alp den Rahm abgenommen hat. Und der Verschluss hat die Form einer Schlange, da es vor etwa 200 bis 300 Jahren sehr viel Schlangen gegeben hat im Alpsteingebiet.

Wir lernen ein Zäuerli Es ging weiter mit dem Unterschied zwischen dem Zäuerli und dem Rugguseli. Ersteres wird in Ausser-, zweiteres in Innerrhoden zelebriert. Wobei schlussendlich beides das Gleiche sei, wie Werner meinte. Doch dann ging es erst richtig los. Er wollte, dass wir alle aufstehen und nach vorne kommen. Wir ahnten schon, was das bedeutete: wir sollten singen. Und so war es denn auch. Etwas nervös standen wir Frauen im Halbkreis und sangen nach, was uns Werni vorsang. Nun liess er die Katze aus dem Sack: Wir lernen ein Zäuerli! Wir blieben skeptisch. Doch nach und nach wurden Gruppen gebildet in Melodie, hohe Stimme und den tiefen Ton. Es machte wirklich Spass und es tönte immer besser. Wir brach-ten es vierstimmig hin! Zum Schluss kamen sogar noch drei Talschwingerbecken dazu, in welchen drei von uns die Taler schwingen sollten. Das mit dem Start gestaltete sich etwas schwierig, aber waren sie erst mal drin, lief es fast von allein. So ging eine Stunde vorüber wie im Flug. Doch jetzt kam erst der Clou am Ganzen, welchen wir anfangs nicht so recht glauben wollten: Zurück ging es zum Landsgemeindeplatz, um der anderen Frauengruppe unser Zäuerli vorzuführen und sie ihr Rugguseli – und das in aller Öffentlichkeit! Manch eine von uns wäre jetzt am liebsten im nächsten Mausloch verschwunden. Aber wir nahmen allen Mut zusammen und führten das Gelernte vor. Und es klang wirklich toll.

Nach dem Mittagessen ging es zum letzten Programmpunkt: Appenzeller Bitter. Nach einem kurzen Spaziergang wurden wir von zwei freundlichen Damen empfangen, welche uns in die Produktion des bekannten Likörs einweihten.

Herzlichen Dank den Organisatorinnen Heidi Kälin und Anita Kälin für den grossartigen Tag!

Unter anderem besuchten die Grosser Frauen die Likörproduktion von Appenzeller Bitter.

Foto: zvg

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