Pflegenotstand und kein Ende
KOMMENTAR
Die jüngsten Erfahrungen der hiesigen Pflegeheime zeigen eine bedenkliche Entwicklung auf: Trotz Nachfrage bleiben Pflegebetten leer, weil es an Fachpersonal mangelt. Hinzu kommt, dass der Pflege- und Betreuungsbedarf in Zukunft massiv ansteigen wird: Es ist bei der Anzahl Betten in der Langzeitpflege mit 70 Prozent mehr für das Jahr 2040 gegenüber heute zu rechnen. Bereits in den nächsten zwei Jahren ist ein massiver Bedarfsanstieg für Pflegeplätze zu erwarten.
Bezüglich Personalmangel hat eine Negativspirale eingesetzt, ein Teufelskreis: Eine Unterbesetzung beim Personal führt naturgemäss zu einer höheren Belastung der verbleibenden Mitarbeiter in den Alters- und Pflegeheimen, wenn mehr Arbeit auf weniger Schul-tern verteilt werden muss.
Die Betriebe müssen Verantwortung übernehmen und in die Ausbildung investieren. Mit einer Kampagne lancieren die Gesundheitsverbände denn auch eine Ausbildungsoffensive. Allerdings ist der Fachkräftemangel unterdessen ein Problem, das sämtliche Bereiche der Arbeitswelt heimsucht. Was hinzu kommt: Das klassische Altersheim von früher gibt es kaum mehr. Das Gebot der Stunde lautet: Die Heime sollten in der Lage sein, durchlässige Betreuungsmodelle anzubieten und die Vorzüge der ambulanten mit denen der stationären Angebote zu vereinen.
MAGNUS LEIBUNDGUT