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Töffclub Crows lässt «Cheers» für seine Geburtstagsparty auferstehen

Töffclub Crows lässt «Cheers» für seine Geburtstagsparty auferstehen Töffclub Crows lässt «Cheers» für seine Geburtstagsparty auferstehen

Morgen Samstag feiert der TC Crows seinen 30. Geburtstag. Er tut dies mit einem Tag der offenen Türe sowie einem Konzert, das es in sich hat.

VICTOR KÄLIN

Lediglich fünf Jahre existierte die Einsiedler Band «Cheers». Doch das genügte, um zur Legende zu werden. «Cheers» war weit über die Region hinaus bekannt und gab Konzerte in der ganzen Deutschschweiz. Zudem veröffentlichte das Quintett in diesen fruchtbaren Jahren nicht weniger als fünf CDs. 1998 war trotz alledem Schluss. Zwar gab es 2019 am «Let’s Fetz» ein kurzes Reunionkonzert von 20 Minuten; dennoch gab es die Band offiziell nicht mehr. Es brauchte schon den 30. Geburtstag des Töffclubs Crows, um «Cheers» wiederzubeleben – wenigstens für ein abendfüllendes Konzert. Dieses findet morgen Samstag, 11. Juni, um 19.30 Uhr am Ziegeleiweg statt.

Originalbesetzung ist passé

Die Geschichte der «Cheers reloaded» ist schnell erzählt, hört man den Mitgliedern des TC Crows zu. Die Linien laufen bei Othmar Huser zusammen. Er war 1992 Gründungsmitglied der Crows und ebenso Mitglied der inzwischen legendären «Cheers». Der Funke sprang, die Bandmitglieder sagten zu und das Abendprogramm für die Geburtstagsparty war perfekt. Ganz in Originalbesetzung tritt «Cheers» allerdings nicht mehr auf. Bassist Toni Caranci ist 2021 im Alter von 50 Jahren allzufrüh gestorben. Und so greift morgen Samstag Thomas Casutt an der Seite der Urgesteine Othmar Huser, Roland Lutz, Daniel Fehmer und Christian Welsch in die Saiten seines Basses.

Viel Musik und viel Zeit Die Geburtstagsparty des TC Crows beginnt allerdings bereits um 11 Uhr in der Früh. Es gibt ein Festzelt vor dem «Clübli » am Ziegeleiweg, den Hamburger- Stand der Hudi 17, einen Ehemaligen-Apéro, genügend Zeit für befreundete Biker und Clubs sowie Background-Livemusik mit einer weiteren Einsiedler Gitarrenlegende: Guido Kälin tritt mit Harry Kälin als «Chäli-Chäli» auf. Harry ist der Sohn des unlängst verstorbenen Crows-Gründungsmitglieds Benno Bennau Kälin. Und wer spätabends noch immer nicht genug Musik intus hat, der freut sich bestimmt auf «Greatdane» aus Illgau, welche ab 23 Uhr im Clübli aufspielen.

Ein Blick hinter die Kulissen

Der TC Crows freut sich auf viele Besucher und Besucherinnen – herzlich willkommen sind explizit auch Nicht-Biker, also Leute ohne Töff-Bezug. Für alle stehen die Räumlichkeiten am Ziegeleiweg (auf dem Areal der ehemaligen Ziegelfabrik) weit offen. Zu sehen gibts die Werkstatt, die Garage, das Lager, das legendäre Clübli im ersten Stock und natürlich viele Motorräder: Die älteste noch fahrbare Maschine hat übrigens Jahrgang 1941.

Der TC Crows zählt zwar seit Jahr und Tag im Schnitt nur 14 Mitglieder; dennoch zeichnet ihn ein aktives Vereinsleben aus. Ebenfalls legendär sind die von Oktober bis März dauernden Konzertreihen im Clübli. Und in der Werkstatt ist fast immer jemand am «Mechen»; an irgendeiner Maschine gibt es bestimmt etwas zu tun. Es geht gar die Rede um, dass einige Clubmitglieder mehr schrauben und löten als im Sattel sitzen … Tatsächlich führen die Crows-Mitglieder Reparaturen selbst durch, sie übernehmen Serviceleistungen, bauen Zweiräder um, verschönern sie und wenn nötig restaurieren sie auch historische Maschinen, wie derzeit aktuell eine Harley-Davidson, die etwa 50 Jahre auf dem Buckel hat. «Wir würden uns wirklich freuen», sagt mit Louis «Schlepper» Kuriger ein noch aktives Gründungsmitglied, «wenn viele Leute vorbeikommen, um zu schauen, was wir hier machen. »

Keine Frauen im Club

Nur einen Töff zu haben, genügt nicht für eine Mitgliedschaft beim TC Crows. Der Zusammenhalt steht an erster Stelle: Ein Neukandidat muss in die Gruppe passen. Und zwar für alle Aktivmitglieder. Im Regelfall beginnt eine Aufnahme mit einer Anfrage und einem Probejahr. Danach wird über eine definitive Aufnahme entschieden. Der Beschluss muss einstimmig sein. Damit, so die einheitliche Meinung, sei man im Club bisher gut gefahren.

Frauen gibts im Club jedoch nicht. «Wir nehmen keine in den Verein auf», sagt Gründungsmitglied Beat «Candy» Füchslin. «In den Club dürfen aber alle kommen. » Speziell ist auch, dass ein Präsident nur auf dem Papier existiert; die anderen Chargen sind hingegen verteilt, entschieden wird gemeinsam. Und statt einer Generalversammlung gibts eine Ausfahrt, an der «wir alles bereden und beschliessen». So jedenfalls erzählt es mit Marco «Fonti» Fontanetti das dritte noch aktive Gründungsmitglied.

Samstag, 11. Juni. 30 Jahre TC Crows. Ab 11 Uhr Ziegeleiweg Einsiedeln, Tag der offenen Türe und Livemusik – siehe Inserat.

Immer für eine Überraschung gut: Die «Cheers» in Originalbesetzung mit (von links) Christian Welsch, Daniel Fehmer, Toni Caranci, Othmar Huser und Roland Lutz.

Foto: zvg

Fünf von 14 Crows-Mitglieder im Clübli, das morgen Samstag wie die Werkstatt zu besichtigen sind (von links): Gwerdi, Öchs, Schlep-per, Candy und Fonti.

Foto: Victor Kälin

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