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Schwyzer scheren beim Film und bei den Organen aus

Schweizweit gab es am Sonntag drei Mal ein Ja zu den nationalen Abstimmungsvorlagen. Das Schwyzer Stimmvolk sagt derweil Nein zu Lex Netflix und der Transplantationsvorlage sowie klar Ja zu Frontex.

MARTIN RISCH

Zuerst zum einzigen Ja aus dem Kanton Schwyz: Die Frontex-Vorlage, die eine Beteiligung der Schweiz am Ausbau von Frontex vorsieht, hat das Schwyzer Stimmvolk am Sonntag mit knapp 69 Prozent klar gutgeheissen. In Ausserschwyz sagten nur die Stimmbürger von Vorderthal Nein zur Vorlage (54 Prozent).

Schweizweit stimmten 71,5 Prozent für eine höhere Schweizer Beteiligung am Ausbau der EU-Grenzschutzagentur. Damit sendet die Schweiz ein klares sicherheitspolitisches Signal aus.

Ein klares Schwyzer Nein zu Lex Netflix Anders als die Schweizer Mehrheit (58 Prozent) stimmten die Schwyzerinnen und Schwyzer, wenn es um die Unterstützung des heimischen Filmschaffens geht. Die Änderung des Filmgesetzes bringt der Filmförderung in der Schweiz zusätzliches Geld und beseitigt inländische Ungleichheiten sowie solche gegenüber den europäischen Ländern.

Neu müssen Streamingdienste, wie etwa Netflix, ähnliche Regelungen einhalten wie Schweizer Fernsehsender. Sie müssen sich mit vier Prozent ihres in der Schweiz erzielten Umsatzes an Schweizer Film- und Serienproduktionen beteiligen.

Diesen «Zwang» wollte eine Mehrheit der Schwyzerinnen und Schwyzer nicht. 58 Prozent der Stimmenden lehnten «Lex Netflix » ab. Am deutlichsten viel das Nein in Unteriberg aus (82 Prozent). In Ausserschwyz wiederum fiel der deutlichste Entscheid in Vorderthal mit 72 Prozent Nein. Ein Ja für die inländische Filmförderung gab es seitens des Kantons lediglich in Gersau, in dem die Hälfte der Stimmenden für die Änderungen votierte.

Knappes Nein auch zu neuen Organspenderegeln Die vom Schweizer Stimmvolk mit sechzig Prozent gutgeheissene Vorlage zum Transplantationsgesetz fand im Kanton Schwyz knapp keine Mehrheit: 52 Prozent lehnten es ab, dass künftig alle Bürgerinnen und Bürger zu Spendern werden, wenn sie zu Lebzeiten nichts Gegenteiliges festgehalten haben. Bisher war eine Organspende nur möglich, wenn eine ausdrückliche Zustimmung vorlag. Die Entscheidung im Kanton fiel eher knapp aus. In Ausserschwyz begrüsste das Stimmvolk in Lachen die Vorlage am deutlichsten mit 54,61 Prozent, gefolgt von Wollerau mit 54,51 Prozent. Das deutlichste Nein fiel in Vorderthal mit siebzig Prozent. Die Stimmbeteiligung am vergangenen Abstimmungssonntag fiel mit rund 44 Prozent verhältnismässig gut aus – was mit den teils sehr lebensnahen Vorlagethemen zusammenhängen dürfte.

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