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Der Kanton Schwyz ist der «eidgenössische Schüttstein»

Laut Statistik des Versicherers AXA ist der Kanton Schwyz von allen Schweizer Kantonen am stärksten von Überschwemmungen betroffen – dies zumindest über die letzten zehn Jahre betrachtet.

STEFAN GRÜTER

Schüttstein – gemäss Definition ein Ausguss, eine haustechnische Einrichtung, die zum Auffangen und Ableiten von Flüssigkeiten dient: Diese Funktion übernimmt der Kanton Schwyz für die Schweiz, denn die Zehn-Jahres- Statistik der AXA Schweiz führt unseren Kanton in Sachen Überschwemmungen als Spitzenreiter an. «Überschwemmungsschäden kamen am häufigsten im Kanton Schwyz vor, gefolgt von den Kantonen Thurgau, Luzern, Solothurn und Aargau», heisst es in der Medienmitteilung. «Im Kanton Schwyz fiel ein heftiges Unwetter mit sehr intensiven Niederschlägen im Jahr 2016 stark ins Gewicht.» Kanton Schwyz ist auch beim Hagel in der «Spitzengruppe»

Es war vor allem der Bezirk Höfe, der am 26. Juli 2016 stark betroffen war, während die March weitgehend von Schäden verschont blieb. In den Höfen sprach man damals vom schlimmsten Unwetter seit 82 Jahren.

Die Polizei verzeichnete mehr als 250 Notrufe. Feuerwehrleute, Werkdienste, Angestellte des Tiefbauamtes, der EW Höfe AG und von Spezialfirmen standen tagelang im Einsatz. Auf der anderen Seite der AXA-Statistik fin-den sich die Kantone Waadt, Nidwalden, Uri, Basel-Stadt und Graubünden, die in den letzten zehn Jahren mehrheitlich von Überschwemmungen verschont geblieben sind.

Der Versicherungskonzern hat nicht nur die Überschwemmungs- Häufigkeit untersucht, sondern auch die Hagelereignisse und die Blitzeinschläge. Beim Hagel taucht unser Kanton ebenfalls in der «Spitzengruppe» auf. «Von Hagelschäden besonders betroffen waren die Kantone Neuenburg, Tessin und Jura, aber auch Nidwalden, Luzern, Schwyz, Zug und Bern. In den letzten zehn Jahren ereignete sich rund die Hälfte aller der AXA Schweiz gemeldeten Hagelschäden in die-sen acht Kantonen.» Im Tessin blitzts am meisten

Bei den Schäden durch Blitzschlag steht der Kanton Tessin an der Spitze: «Im Tessin entstanden acht Mal mehr Schäden durch Blitzschlag als im Rest der Schweiz.» Dafür findet sich auch ein Grund: «Wenn feuchtwarme Mittelmeerluft aus dem Süden an die Alpenkette gedrückt wird, entstehen Gewitterwolken mit starken Auf- und Abwinden und elektrischen Ladungen.» «Kein eindeutiger Trend» Die Statistik zeige auch eine Häufung von Extremwetterereignissen aufgrund des Klimawandels, heisst es weiter. Gleichzeitig sei über die letzten 25 Jahre betrachtet jedoch kein eindeutiger Trend bei der Anzahl Schadenmeldungen aus Unwettern zu erkennen. «Dies ist der Tatsache zu verdanken, dass Bund, Kantone und Gemeinden in den letzten Jahren – gerade nach dem Hochwassersommer im Jahr 2005 – viel in Präventionsmassnahmen investiert haben», schreibt der Versicherer.

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