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40 Frauen kandidieren für ein Amt

Das Frauennetz Kanton Schwyz hat die Ausgangslage vor den Gemeinde- und Bezirksratswahlen analysiert.

flu. Im aktuellen Jahr, in dem sich die Einführung des kantonalen und kommunalen Frauenstimm- und -wahlrechts in Schwyz zum fünfzigsten Mal jährt, beobachtet das Frauennetz Kanton Schwyz die Entwicklung des Frauenanteils in der Politik ganz besonders. Mit Blick auf die bevorstehenden Gemeinde- und Bezirksratswahlen, die am kommenden Sonntag stattfinden, hat die Organisation die Situation analysiert.

Seit dem Jahr 1972 ist der Frauenanteil in den kommunalen Exekutiven stetig gestiegen und ist heute gemäss Frauennetz so hoch wie noch nie. Derzeit sind 47 Frauen in den Gemeinden und Bezirken tätig.

«Diese Entwicklung ist erfreulich, aber es liegt noch mehr drin», sagt Diana de Feminis, Präsidentin Frauennetz Kanton Schwyz. Sie erklärt: «Die Lebensläufe der Frauen sehen für gewöhnlich anders aus als diejenigen der Männer.» Es sei deshalb wichtig, dass in die Exekutiven eine unterschiedliche Denkart und vielfältige Sichtweisen eingebracht würden, damit nachhaltige, breit abgestützte Lösungen für alle Bürgerinnen und Bürger erarbeitet werden könnten.

Folgende Ausgangslage zeigt sich vor dem 15. Mai in Innerund Ausserschwyz: 43 amtierende Lokalpolitikerinnen und -politiker treten zurück, davon 5 Frau-en. Gleichzeitig stellen sich 40 Frauen für ein Amt im Gemeinde- oder Bezirksrat zur Wahl: 27 bisherige und 13 neue.

Die Gemeinden Sattel, Oberiberg, Unteriberg, Lauerz, Einsiedeln, Reichenburg und Wollerau dürften künftig weiblicher sein. Anders ist die Situation in der Gemeinde Schwyz: Dort wird der Frauenanteil voraussichtlich sinken. In Riemenstalden gab es noch nie eine Gemeinderätin Altendorf und Galgenen bleiben auch nach den Erneuerungswahlen weiterhin frauenlos. In Altendorf sitzt seit dem Jahr 2014 keine Frau mehr im Gemeinderat, in Galgenen seit dem Jahr 2018. In der Gemeinde Reichenburg, die seit dem Jahr 2016 keine Frau mehr in der Exekutive aufweist, kandidieren zwei Frauen für die beiden frei werdenden Gemeinderatssitze.

Riemenstalden ist die einzige Gemeinde im Kanton, in der seit der Einführung des kommunalen Frauenstimm- und -wahlrechts vor fünfzig Jahren noch nie eine Frau in der Exekutive sass.

In den Bezirken wird der Istzustand mit Ausnahme von Einsiedeln aller Wahrscheinlichkeit nach aufrechterhalten. Die Einsiedler Bezirksexekutive dürfte künftig einen höheren Frauenanteil haben. Drei Gemeinden wurden 2020 bis 2022 von Frauen präsidiert In drei Gemeinden tritt der Gemeindepräsident zurück. In ihre Fussstapfen treten wiederum Männer, es kandidieren keine Frauen. Von 2020 bis 2022 gab es drei Gemeindepräsidentinnen: Irene May (Ingenbohl), Maria Christen (Muotathal) und Gabriela Luternauer (Lauerz). May und Christen treten wieder an, ihre Kandidatur scheint unbestritten.

In Lauerz und Alpthal ist das Gemeindepräsidium vakant: Es gibt bislang keine Kandidatur. Von 2000 bis 2004 gab es im Kanton Schwyz sogar sieben Gemeindepräsidentinnen.

Vom Säckelmeisteramt treten sieben Männer zurück. Es kandidieren neu zwei Frauen, wobei sich eine von ihnen einer Kampfwahl gegen einen Mann stellen muss. Zurzeit besetzen sechs Frauen das Säckelmeisteramt.

Keine einzige Bezirkssäckelmeisterin In den Bezirken ist der Rücktritt eines Bezirksammanns sowie von zwei Säckelmeistern bekannt. Für diese drei Posten kandidieren keine Frauen. Damit dürfte die Bisherige Yolanda Fumagalli im Bezirk Höfe auch in der nächsten Legislatur die einzige Frau Bezirksammann bleiben. Wie bereits von 2020 bis 2022 wird es auch künftig in keinem Bezirk eine Säckelmeisterin geben.

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