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Trachslau sagt einstimmig Ja zur Holzegg

Trachslau sagt einstimmig Ja zur Holzegg Trachslau sagt einstimmig Ja zur Holzegg

Genossame Trachslau kauft die Holzegg und erneuert den Genossenrat

An der Genossen-Gemeinde Trachslau vom Freitag, 22. April, stimmten alle anwesenden 84 Trachslauer Genossenbürgerinnen und Genossenbürger dem Sachgeschäft «Kauf der Liegenschaft Holzegg» zu.

Mitg. Präsident Peter Kälin begrüsste 84 Trachslauer Genossenbürgerinnen und Genossenbürger zur ordentlichen Genossen- Gemeinde im neuen Schulhaus Trachslau und zeigte sich erfreut an dem regen Interesse. Zum Andenken an den verstorbenen Säckelmeister Urs Birchler bat er die Anwesenden, sich für eine Schweigeminute zu erheben.

Wohnungen sind gesucht

Der Präsident ging in seinem Jahresbericht auf die gut laufenden Geschäfte der Genossame Trachslau ein. Er liess das letzte Jahr Revue passieren, die Sömmerung auf den Alpen war gut, die Alpauffahrten erfolgten wegen des spärlichen Wachstums eher spät. Der Genossenrat hat für 2022 beschlossen, dass keine freilaufenden Stiere mehr auf den Alpen geduldet werden. Das Gipfelkreuz oben auf der Lochweid wurde etwas zurückversetzt und gleichzeitig wurde eine Feuerstelle mit Tisch und Bank eingerichtet, welche mit einem Zaun versehen wurde. Diese Massnahmen sollten hoffentlich Wanderer und Ausflügler vom Errichten von wilden Feuerstellen in der Weide abhalten.

Er berichtete auch von notwendigen Instandstellungsarbeiten bei den Waldstrassen aufgrund der starken Niederschläge im Sommer 2021 und von durchgeführten Holzschlägen im Wald Tritt-Strichen, Brunni-Gspaa und Sattelegg.

Die gute Auslastung der Wohnungen in den Liegenschaften der Genossame, es waren im Jahre 2021 Leerstände für weniger als 2000 Franken zu verzeichnen, ist sehr erfreulich. Dies widerspiegelt die grosse Nachfrage nach Wohnraum in unserer Region. Schönen Überschuss erzielt

Mit der Einladung und der Traktandenliste erhielten die Mitglieder der Genossame Trachslau auch den Rechnungsabschluss und das Budget zugestellt. Die Säckelmeisterin ad-interim und Schreiberin Andrea Ochsner-Kuriger führte gekonnt durch die Rechnung und erläuterte die grossen Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen. Die präsentierten Zahlen für das Jahr 2021 zeigen ein sehr erfreuliches Bild, konnte doch wiederum mit einem satten Einnahmen- Überschuss abgeschlossen werden, dies einerseits durch die Einnahmen beim Kieswerk Trachslau, welche etwas über dem langjährigen Durchschnitt lagen, und andrerseits auch durch die Erträge bei den Überbauungen Schachen und Rütiweg. Die finanzielle Lage erlaubte es, die bestehenden Hypothekarschulden auf den Immobilien weiter zu reduzieren. Die Rechnung, welche noch Urs Birchler erstellt hat, wurde durch die Revisoren zur Genehmigung empfohlen und durch die Versammlung genehmigt. Im Anschluss wurde der Voranschlag 2022 vorgestellt und in einem weiteren Traktandum Anpassungen an das Pachtreglement beschlossen.

Investition von 4,5 Millionen Dann folgte das Traktandum 7: Kredit für den Kauf der Liegenschaft Holzegg inklusive Teilsanierung für 4,5 Millionen Franken. Am 8. April wurde im Vorfeld eine Informationsveranstaltung im Schulhaus Trachslau abgehalten, über welche in dieser Zeitung bereits berichtet wurde. Der Präsident führte die Anwesenden noch einmal anhand einer Präsentation durch die Beweggründe des Genossenrates, diese Investition in unsere Region und Zukunft zu tätigen. Er erklärte, dass während des letzten halben Jahres der Genossenrat zusammen mit den Eigentümern und beigezogenen Experten aus verschiedenen Bereichen beschäftigt waren, Gespräche zu führen, Sachverhalte zu erörtern und abzuklären. Über die ganze Transaktion wurde von Beginn weg, auf Wunsch der Verkäufer, eine Stillschweigevereinbarung geschlossen, welche erst am 31. März nach Unterzeichnung des beurkundeten Kaufvertrages aufgehoben wurde.

Die vielen überraschten und durchwegs positiven Rückmeldungen an den Genossenrat zeigten, dass anscheinend wirklich nichts nach aussen gesickert ist. Der Präsident gab das Wort zum Traktandum frei, es schien jedoch, dass an der Informationsveranstaltung alle Fragen beantwortet worden waren. Die Rechnungsprüfungskommission meldete sich zu Wort. Man gab zu bedenken, dass ein solches Geschäft auch durchaus mit Risiken und Ungewissheiten behaftet ist, die RPK habe die Unterlagen eingehend studiert und komme auch zum Schluss, dass dem Traktandum sieben zugestimmt werden könne.

Danach schritt man zur Abstimmung, welche mit 84 Jaund null Nein-Stimmen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig liess. Der Genossenrat zeigte sich erleichtert und erfreut und bedankte sich für das ausgesprochene Vertrauen. Nun gilt es, den Entscheid in die Tat umzusetzen und dies ist verbunden mit einem wohl gerüttelt Mass an Arbeit, welches nun ohne Zeitverzug angepackt wird.

Drei Frauen im Genossenrat

Unter dem Traktandum Wahlen galt es drei Positionen neu zu besetzen. Der Präsident bedankte sich herzlich bei Peter Bisig, welcher aufgrund der zehnjährigen Amtszeitbeschränkung für Genossenräte aus dem Gremium ausschied. Als Anerkennung bekam er ein kleines Präsent überreicht. Als neue Genossenrätin für den austretenden Peter Bisig konnte Claudia Krättli-Petrig gewonnen werden. Die bisherige Schreiberin Andrea Ochsner-Kuriger wurde in das Amt der Säckelmeisterin gewählt und als neue Schreiberin wurde Edith Frei gewählt. Alle neu gewählten wurden mit einem herzlichen Applaus in das Gremium aufgenommen. Der Präsident Peter Kälin erhielt auch ein kleines Geschenk als Dankeschön für 25 Jahre im Präsidialamt, welches er letztes Jahr feiern konnte. Der Genossenrat setzt sich nun aus 3 Frauen und 4 Männern zusammen.

Um 21 Uhr wurde die Versammlung beendet, der Ausklang der Versammlung erfolgte bei einem kleinen Apéro.

Der Genossenrat nach der Wahl (von links): Andre Oechslin, Pius Kälin, Säckelmeisterin Andrea Ochsner, Jürg Kälin, Präsident Peter Kälin und Claudia Krättli. Es fehlt die Schreiberin Edith Frei.

Foto: zvg

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